Engagierte Menschen immer schwer zu finden / Verpflichtungen und freier Lebensstil passen nicht zusammen

Allgemeine Zeitung Daniel Peters Rosendahl. „Die Leute sollten nicht nur fragen, was ein Verein für sie tun soll, sondern auch, was sie für den Verein tun können." Das Ehrenamt steht vor einer Krise. Und das Zitat von Herbert Kortüm, Vorsitzender von Turo Darfeld, bildet nur einen Teil des Problems ab: Vereinsmitglieder seien wie Kunden. Aus dem regelmäßigen Beitrag leite sich ein Anspruch ab. Das sei nicht falsch. Doch das Bewusstsein dafür, dass es viele Angebote ohne Ehrenamt nicht geben würde, fehle häufig.

Ein weiteres Problem ist, dass Verpflichtungen, die mit der Übernahme von Aufgaben einhergehen, nicht zu einem flexiblen und freien Lebensstil passen. „Viele glauben, dass das so viel Arbeit ist, dass sie der Verantwortung lieber gleich fern bleiben", sagt Westfalia-Chef Dieter Wilger. Dabei würde Arbeit, die früher von einer Person verrichtet wurde, heute oft auf mehrere Köpfe verteilt. „Nein sagen ist einfach. Mir wäre es wichtig, dass man es einfach mal ausprobiert. Wer von Anfang an mit offenen Karten spielt, mit dem kann man durchaus so etwas wie eine Probezeit vereinbaren."

Immer weniger Menschen sind bereit, sich zu engagieren. Das macht den Vorsitzenden der drei Rosendahler Sportvereine, (v.l.) Thomas Fedder, Dieter Wilger und Herbert Kortüm, Sorgen. Foto: Daniel Peters

 

Und die Möglichkeiten, sich einzubringen, sind vielfältig. Sie reichen von einem Posten im Vorstand über das Engagement als Betreuer bis zu der Möglichkeit, im Hintergrund Arbeiten zu übernehmen.

„Der Altersschnitt bei den Ehrenamtlichen geht immer weiter nach oben", sagt Herbert Kortüm. Junge Menschen sitzen zum Teil bis zum späten Nachmittag in der Schule. „Und der, der sich engagiert, gilt heutzutage als der Dumme", so die Erfahrung von Thomas Fedder, Vorsitzender von SW Holtwick. Dabei sei es gerade für junge Menschen sinnvoll, sich einzubringen. „Das festigt die eigene Persönlichkeit." Teambildung oder Mannschaftsführung, das bringe einen auch später im Job nach vorne. „Und außerdem ist es schön, etwas für andere zu tun", sagt er.

Der letzte, aber nicht weniger entscheidende Punkt ist, dass die Zahl der Vereine wächst. Und alle sind auf Ehrenamtliche angewiesen. Dabei übersteigt die Nachfrage das Angebot. Fedder: „Mehrere Vereine müssen auf dieselben Personen zurückgreifen." Wie lange ein Einzelner das leisten kann, ist ungewiss.

 

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