Alfons Körbel erhält für sein Engagement die Verdienstmedaille des Verdienstorden der Bundesrepublik
Allgemeine Zeitung -fw- Osterwick. Anpacken. Sich einbringen – weit über das pflichtgemäße Verhalten hinaus. Eigenschaften, für die Alfons Körbel gestern gewürdigt wurde. Und der 73-Jährige merkte an, wie früh ihn in der Nachkriegszeit sein Elternhaus an der Kirche in Osterwick auf diesen Weg gebracht hat. „Schon als kleines Kind hat mich meine Tante mit einem Teller Döörgemöös nach draußen geschickt, um es Menschen zu geben, die sich auf der Bank ausgeruht haben“, erklärte er sichtlich bewegt. „Das hat mich geprägt.“ So sehr, dass er sein Wirken jederzeit selbst in den Dienst anderer Menschen gestellt hat. Dafür erhielt Körbel die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Es ist nicht zuletzt die Vielseitigkeit des Engagements, das Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken, in der Feierstunde im Alten Rathaus in Schöppingen beeindruckte. „Heimat entsteht nicht durch Abgrenzung, sondern durch Verbundenheit, durch Anteilnahme und durch Mitwirkung“, bezog er sich auf den früheren schweizerischen Bundespräsidenten Moritz Leuenberger. Eben diese Eigenschaften habe Alfons Körbel immer in den Vordergrund gerückt – zum Beispiel in den zehn Jahren als Vorsitzender des Sportvereins Westfalia Osterwick, in die der Bau des Sportheimes fiel. Nahezu ein Vierteljahrhundert im Pfarrgemeinderat von St. Mariä Geburt Eggerode, tatkräftig an der Fusion mitgestaltet und noch heute in St. Brictius Schöppingen aktiv, Gründungsmitglied des Heimatvereins Eggerode, um nur einige Stationen zu nennen. „Darüber hinaus entwarf Alfons Körbel als bildender Künstler – er war unter anderem Schüler von Joseph Beuys – ein Logo, das seit 2001 für den Wallfahrtsort Eggerode steht“, verwies Dr. Zwicker auch auf die ausgeprägte künstlerische Ader des 73-Jährigen, der auch seit 1989 der Künstlervereinigung Welbergener Kreis angehört. Für Alfons Körbel sei das Engagement immer selbstverständlich gewesen: „Damit wird die Öffentlichkeit auch zur Nachahmung aufgefordert.“
Auch Schöppingens Bürgermeister Franz-Josef Franzbach bezeichnete Körbel als „Leistungsträger unserer Gesellschaft.“ Nachdem Pastor Stephan Wolf (Eggerode) und Pfarrer Thomas Diedershagen (Schöppingen) den Einsatz des gebürtigen Osterwickers gewürdigt hatten, richtete Alfons Körbel seinen ganz persönlichen Dank an seine Familie – in doppelter Hinsicht: An seine Frau Ingrid und die Kinder, aber auch an die, die ihn schon in jungen Jahren so sehr geprägt haben: „Es war nach dem Krieg eine Rumpffamilie, aber mit einer beeindruckenden Einstellung.“