Gemeinsam exakt 1000 Jahre jung: die Alte Garde von Westfalia Osterwick mit (oben von links) Bernhard Kersting, Heinz Hagen, Bernhard Honermann, Karl-Heinz Hambrügge, Alfons Körbel, Bernhard Wesseling, Günter Hirschberg, Otto Gottheil, Horst Wessels; unten von links: Bernhard Hambrügge, Karl Veltkamp, Ewald Belker und Clemens Knipper. Foto: Frank Wittenberg
Gemeinsam exakt 1000 Jahre jung: die Alte Garde von Westfalia Osterwick mit (oben von links) Bernhard Kersting, Heinz Hagen, Bernhard Honermann, Karl-Heinz Hambrügge, Alfons Körbel, Bernhard Wesseling, Günter Hirschberg, Otto Gottheil, Horst Wessels; unten von links: Bernhard Hambrügge, Karl Veltkamp, Ewald Belker und Clemens Knipper. Foto: Frank Wittenberg

Alte Garde von Westfalia Osterwick feiert besonderen Geburtstag / Kontakt untereinander nie verloren

Allgemeine Zeitung -fw- Osterwick. Tolle Erfolge und schöne Stunden haben sie reichlich miteinander erlebt. Und wenn es mal nicht so klasse lief, haben sie es auch mit Humor genommen. „Zehnter von Zehn mit 3:33 Toren“, blickt Horst Wessels auf eine Jugendtabelle von 1952. „Dann reserviere ich die drei Saisontore für mich“, entgegnet Karl Veltkamp, und schon folgen die nächsten Anekdoten aus den 50er und 60er Jahren, als sie stolz das Trikot von Westfalia Osterwick getragen haben. Den Kontakt untereinander haben die ehemaligen Fußballer nie verloren – und feiern gestern ihr 1000-Jähriges.

Wer über dieses seltsame Jubiläum stolpert, dem hilft Alfons Körbel gerne auf die Sprünge. Als Berni Hambrügge unlängst seinen 80. Geburtstag feierte, sei die Frage aufgekommen, wie alt die Mitglieder der „Alten Garde Ü 70“ der Westfalia denn gemeinsam seien. „Aus dem Stegreif war das nicht nicht beantworten“, erzählt Körbel. Schließlich wollten sie es ganz genau nehmen. Karl Veltkamp , das älteste Mitglied dieser Runde, habe daraufhin seine mathematischen Fachkenntnisse bemüht und das Alter der 13 Osterwicker Altgardisten auf den Tag genau errechnet – mit einem erstaunlichen Ergebnis: Exakt gestern, auch noch dem Namenstag der Osterwicker Pfarrpatrone Ss. Fabian und Sebastian, ergab das Alter der Gruppe ganz genau 1000 Jahre. „Das wollten wir natürlich feiern“, erklärt Körbel am Frühstücksbüffet im Vereinslokal Haus Grüner.

Erinnerungen kommen reichlich auf den Tisch. Zum Beispiel an die Zeiten, als sich die Westfalia-Kicker den Platz aus schwarzer Schlacke und ein bisschen Rasen noch mit dem Reiterverein und der Schützenbruderschaft teilen musste. „Entsprechend sah der nach bestimmten Veranstaltungen auch aus“, erzählt Ewald Belker, der in den 70er Jahren eine besondere Hürde zu meistern hatte: Als aktiver Schütze und Westfalia-Vorsitzender musste er die Bruderschaft bitten, sich eine neue Fläche zu suchen. „Das war nicht einfach“, zuckte er mit den Schultern – bis die Schützenbrüder in den Wiedel umzogen und die Fußballer den Platz nicht mehr teilen mussten.

Bescheiden waren die Verhältnisse in den 50ern. Duschen gab es am Sportgelände nicht, wohl aber eine Pumpe. „Ein Spieler hat gepumpt, der andere durfte mit dem Oberkörper drunter“, erinnert sich Karl-Heinz Hambrügge. In der Kreisliga kickte die Westfalia, lieferte sich heiße Duelle mit den Vereinen aus dem Umfeld. Aufgestiegen sind sie leider nie, die Meistertitel folgten erst später.

Aber der Zusammenhalt ist immer geblieben. Bei den Alten Herren spielten sie weiter, über 40 wechselten sie in die Alte Garde, alles perfekt organisiert von Paul van Deenen. Auch außerhalb des Platzes standen Aktivitäten an – unvergessen der Besuch beim ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1974 in Berlin gegen Chile . „Da waren sogar Panzer aufgefahren wegen der politischen Unruhen in Chile“, erzählt Heinz Hagen. Mit 81 000 Zuschauern erlebten die Osterwicker den 1:0-Sieg durch ein Tor von Paul Breitner.

Solche weiten Touren stehen heute nicht mehr auf dem Programm, aber nach wie vor treffen sich die Ehemaligen regelmäßig. Nicht nur zu Geburtstagen und Jubiläen. „Alle vier Wochen unternehmen wir eine Radtour, jetzt im Winter treffen wir uns im Café“, berichtet Bernhard Wesseling. Das soll noch möglichst lange so weitergehen, auch wenn die Alte Garde schon über eine Namensänderung nachdenkt von Ü 70 in U 80 – von „über 70“ in „um die 80“.

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