Bezirksliga: Osterwick von der Rolle

Allgemeine Zeitung Osterwick (uh). Der Frust saß tief. „Ich hab’ mich die ganze Zeit gefragt: Wo ist die versteckte Kamera? Wo muss ich reinlächeln?“ Engin Yavuzaslan verstand die Welt nicht mehr. „Wahnsinn“, sagte der Spielertrainer von Westfalia Osterwick und rätselte nach der 2:3-Niederlage gegen den Keller-Rivalen SuS Olfen: „Wie kann man nur mit dem Hintern alles wieder umwerfen, was wir uns eine Woche zuvor mit dem Sieg über Hüls mühevoll aufgebaut haben?“

Die frühe 1:0-Führung durch Daniel Richter, wieder mit dem Kopf erzielt, glichen die Olfener, die sich in der 31. Minute durch eine Rote Karte selbst dezimiert hatten, im zweiten Durchgang aus. Per Strafstoß lagen sie sogar 2:1 vorn. Lukas Segbers schaffte kurz nach seiner Einwechselung das 2:2.

Aber in der siebten Minute der Nachspielzeit kam der Genickschlag mit dem 2:3. Engin Yavuzaslan konnte es nicht fassen: „Wir haben es wirklich geschafft, die schlechte Leistung in Olfen aus der Hinserie noch mal zu toppen! Mein Häuptlinge wurden heute zu Indianern.“

Westfalia Osterwick - SuS Olfen 2:3; Tore: 1:0 Daniel Richter (28.), 1:1 Murat Cengiz (54.), 1:2 Christian Brüse (62., FE)), 2:2 Lukas Segbers (74.), 2:3 Marvin Böttcher (90. + 7)

"Der Kopf ist noch dran" - SuS-Keeper gibt Entwarnung

Ruhrnachrichten OLFEN Der 3:2-Sieg gegen den Tabellenletzten Westfalia Osterwick verschafft dem Fußball-Bezirksligisten SuS Olfen wieder Luft im Abstiegskampf. Norbert Sander war nach dem moralisch wichtigen Sieg optimistisch und lobte Torhüter Christian Götz, der nach einem Zusammenstoß im Spiel von einem Sanitäter betreut werden musste.

Knüppeldick kam es nach einer halben Stunde für die Olfener. Erst der 0:1-Rückstand, dann die Rote Karte gegen Andre Zolda. „Da dachte ich, dass die Dinge jetzt ihren lauf nehmen“, sagte Sander, der die vier vorangegangenen Niederlagen noch im Kopf hatte.

Wie lange der Mittelfeldspieler gesperrt wird, ist noch unklar. Zwei Spiele Sperre dürfte das Mindestmaß sein. Damit wäre Zolda gut bedient. Der Schiedsrichter habe in den Spielbericht eingetragen, dass Zolda bei seinem rotwürdigen Foul zu spät kam – eine Tätlichkeit habe er nicht eingetragen, teilte Sander mit. „Ich hoffe bei dieser Darstellung, dass die Sperre nicht so lange ist“, sagte Norbert Sander am Montag.

Zolda hatte seinen Gegenspieler getreten, nachdem der Schiedsrichter das Spiel schon unterbrochen hatte, und dafür den Platzverweis gesehen. „Wenn es mehr als vier Wochen Sperre werden, muss man vielleicht auch über einen Einspruch nachdenken“, erklärte Sander.

Olfen zeigte aber Moral. „Ja, es sind nur drei Punkte“, sagte Sander. Aber in einem Abstiegskrimi durch ein später Tor (90.+10) von Marvin Böttcher noch zu gewinnen – das fühlt sich für jedes Team gut an. „Ich habe auch noch kein Spiel erlebt mit 102 Minuten“, sagte Sander und warnte: „So einen Kraftakt musst du erst mal wieder bringen – aber das wird nicht jeden Sonntag so sein.“

Der Olfener Coach lobte Torhüter Christian Götz in höchsten Tönen. „Egal, was in den Strafraum reingesegelt ist, er hatte es“, sagte Sander zur Leistung des Keepers – und er war geschockt, als sein Schlussmann nach einem Zusammenprall liegen geblieben war.

Christian Götz war am Montag schon wieder zu Scherzen aufgelegt: „Der Kopf ist noch dran“, sagte er und wurde dann aber ernst, als er die Situation beschrieb. Nachdem er „wohl kurz weg“ war, sei ihm noch etwas schummerig auf den Beinen zumute gewesen. Ein Rettungssanitäter betreute Götz, weshalb es am Ende mehr als zehn Minuten Nachspielzeit gab.

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