Verbissen bis zur 97. Minute ging es in Reken zu – hier hat Westfalia-Abwehrmann Johannes Sicking (rechts) die Lufthoheit gegen René Aguilar. Fotos: fw Foto: az
Verbissen bis zur 97. Minute ging es in Reken zu – hier hat Westfalia-Abwehrmann Johannes Sicking (rechts) die Lufthoheit gegen René Aguilar. Fotos: fw Foto: az

Bezirksliga: Später Ausgleich und Rot für Yavuzaslan

Allgemeine Zeitung Osterwick. Zur Ziellinie fehlten lediglich Zentimeter. Eingepackt waren die drei Punkte schon, frankiert, nur noch nicht abgeschickt – und dann kam diese verflixte Minute 90+5, in der Florian Schmitz die Osterwicker aus allen Träumen riss. „Damit hat der Schiri das erreicht, was er offenbar wollte“, war Engin Yavuzaslan restlos bedient nach diesem 3:3 beim SC Reken 24/15, das sich die Westfalia auch noch teuer erkauft hat: gelb-rot für Uli Wirtz, knallrot für den Spielertrainer, bitterer geht es kaum.

Die Hauptrolle in diesem Spektakel übernahm einer, der eigentlich möglichst unauffällig und unaufgeregt im Hintergrund bleiben sollte. Eine Bescheidenheit, die Tobias Schulz zumindest an diesem Nachmittag nicht zeigen konnte oder wollte. Als „bodenlose Frechheit“ bezeichnete Yavuzaslan den Auftritt des Unparteiischen. „Er hat die ganze Hektik ins Spiel gebracht.“ In der Tat lag er in einigen Situationen gehörig daneben, allerdings auf beiden Seiten.

Dabei ließ sich die Westfalia auch von einen denkbar unglücklichen Start nicht aus der Ruhe bringen. Denn trotz des frühen Rückstandes durch Karsten Erwig (7.) gab das Team Vollgas, presste sehr früh und energisch und zwang die Gastgeber so immer wieder zu Fehlern. Als in der 18. Minute ein Schuss von Niklas Segbers an den Arm von Jan Pels flog, entschied der Schiri auf Elfer – zweifelhaft. Engin Yavuzaslan war's egal, er verwandelte sicher zum 1:1. Und nur drei Minuten später lag der Aufsteiger vorne: Yavuzuaslan erkämpfte 30 Meter vor dem Tor den Ball und bediente Niklas Segbers, der zum 1:2 traf (21.).

Zur Pause hätten die Osterwicker gar mit 3:1 führen müssen. Nach toller Vorarbeit von Timo Mevenkamp nagelte Niklas Segbers den Ball an die Unterkante der Latte, von da sprang er hinter die Linie und wieder ins Feld (38.). Tobias Schulz ließ weiterspielen – kein Vorwurf, denn das war extrem schwer zu beurteilen. Aber einmal mehr Pech für das Schlusslicht.

Da war die Welt noch in Ordnung: Tobias Lanfers schiebt den Ball an Hendrik Schemmer vorbei und legt das 3:1 auf.

Als Niklas Segbers in der 48. Minute aus abseitsverdächtiger Position nach Vorarbeit von Tobias Lanfers das 3:1 erzielte, schien der erste Saisonsieg greifbar nah. Zudem hätte Semir Sekic beinahe für das 1:4 gesorgt, als er eine Flanke unbedrängt an die Latte des eigenen Tores köpfte. „Wir haben das super gemacht“, lobte der Trainer sein hervorragend verschiebendes Team.

Eine gelb-rote Karte für Uli Wirtz (69.) und ein völlig unnötiges Gegentor zum 2:3 durch Karsten Erwig (70.) gaben der Partie eine neue Richtung. „Mit diesen blöden Dingern bringen wir den Gegner wieder ins Spiel“, schüttelte Yavuzaslan den Kopf. Seinen persönlichen Tiefpunkt erlebte er in der 89. Minute, als er sich aus der Umklammerung von René Aguilar losreißen wollte und der Schiri das als Tätlichkeit ahndete: Rot! Und wenn es richtig bescheiden läuft, fällt auch noch der Ausgleich: Joker Florian Schmitz traf in der fünften Minute der Nachspielzeit. „Sehr bitter für Osterwick“, hatte SC-Trainer Asmir Sekic bei aller Freude über den Punkt auch ein bisschen Mitleid für die Gäste.

Und Engin Yavuzaslan? Der war kaum zu beruhigen. „Wieder so ein Nackenschlag“, stöhnte er und sehnte sich die alte Schiri-Generation zurück: „Die sind wenigstens nicht so arrogant!“

SC Reken 24/15 – Westfalia Osterwick 3:3; Tore: 1:0 Karsten Erwig (7.), 1:1 Engin Yavuzaslan (18., HE), 1:2 Niklas Segbers (21.), 1:3 Niklas Segbers (48.), 2:3 Karsten Erwig (70.), 3:3 Florian Schmitz (90.+5).

Fast 1.500 Mitglieder in mehr als 8 Sportarten - Eine Westfalia!

Mannschaften

+

Mitglieder

~

Abteilungen

+

Kurse

+