Kreisliga A: Mevenkamp schießt Westfalia zum 3:2-Sieg

Allgemeine Zeitung -fw- ROSENDAHL. Ein gewisser Hang zum Wahnsinn ist dringend notwendig, daran ließ Timo Mevenkamp keinen Zweifel. "Ein bisschen verrückt muss man schon sein", zuckte der Kunstschütze mit den Schultern und grinste über das ganze Gesicht. „Aber mir war klar, dass ich das genau so probiere." Der Westfalia-Abwehrmann schnappte sich in dieser 89. Minute die Kugel, legte sie passend zurecht - und nagelte den Ball aus schlappen 40 Metern in den Winkel. Der 3:2-Siegtreffer für Westfalia Osterwick bei SW Holtwick und der Schlussakkord in einem denkwürdigen Spiel.
Während die Osterwicker im Kreis hüpften und lautstark „Derbysieger" skandierten, konnten die Gastgeber ihr Unglück kaum fassen. Zweimal hatten sie einen Rückstand egalisiert, unter dem Strich sogar die klareren Chancen, und doch schlichen sie mit leeren Händen vom Acker. „Ein Punkt wäre völlig verdient gewesen", schüttelte Co-Trainer Josef Heming den Kopf. „Die Jungs haben nie aufgegeben - aber sie haben sich nicht belohnt."

Kampf war Trumpf im Rosendahler Derby — hier zieht der Holtwicker Andre Vogt (links) seinem Gegenspieler Sebastian Graute weg.	Foto: fw

 

Wer auf spielerische Feinheiten gehofft hatte, musste beim Blick auf die „Wiese" schon Schlimmstes befürchten. Und tatsächlich entwickelte sich eine Partie mit vielen langen Bällen, Zweikämpfen und Standardsituationen. Klare Torchance blieben vor allem in der ersten Halbzeit die Ausnahme. Im zweiten Durchgang zielte Tobias Paschert völlig frei per Kopf drüber (52.), dann musste Jan-Simon Wilmer einen Schuss von André Vogt spektakulär an die Latte lenken und die Holtwicker Führung verhindern (58.).

Als Tobias Paschert in der 71. Minute nach Vorarbeit von Kai Hemsing in die Holtwicker Drangphase hinein das 0:1 erzielte, nahm die Partie ihren spektakulären Verlauf. „Die Jungs haben nie groß überlegt", staunte Josef Heming. „Sie haben nie aufgegeben und weiter gekämpft." Das wurde belohnt: Einen Freistoß aus 25 Metern zirkelte Mario Thentie in der 74. Minute in den Winkel - vielleicht nicht ganz unhaltbar. „Mir war die Sicht verdeckt", ärgerte sich Jan-Simon Wilmer. „Aber den muss ich haben."

Freistöße schießen können die Osterwicker aber auch. Zum Beispiel Spielertrainer Zoui Allali, der in der 83. Minute in die Torwartecke zum 1:2 traf. Diesmal benötigten die Schwarz-Weißen nur zwei Minuten, um zurückzuschlagen: André Vogt trat eine Ecke in den Fünfmeterraum, Johannes Sicking sprang der Ball an den Oberschenkel - ein Eigentor zum 2:2. Aber selbst das war noch nicht der Schlusspunkt in einem irren Spiel, in dem Sicking in der Nachspielzeit noch die gelbrote Karte sah: Das völlig verrückte Knallbonbon von Timo Mevenkamp entschied die fußballerischen Machtverhältnisse in Rosendahl und bot ein Happy-End für die Westfalia. „Das ging nur über Kampf und Willen', atmete Zoui Allali durch, während Johannes Frieling sein Karriereende näher gekommen sah: „Heute bin ich fünf Jahre älter geworden"

SW Holtwick - Westfalia Osterwick 2:3; Tore: 0:1 Tobias Paschert (71.), 1:1 Mario Thentie (74.), 1:2 Zoui Allali (83.), 2:2 Johannes Sicking (85., ET), 2:3 Timo Mevekamp (89.).

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