Kreisliga: Billerbeck schlägt Osterwick
Allgemeine Zeitung Billerbeck/Osterwick -uh-. Markus Grotthoff ist ein Feierbiest. „Ich hab’ nicht viel Zeit“, mahnte er zur Eile, „mein Sohn hat heute Geburtstag.“ Ferdinand, die kleine „Kröte“ im Hause Grotthoff, Bockelsdorf, wurde fünf. „Deshalb muss ich los“, sagte Grotthoff senior und dachte an die Festlichkeiten für seinen Junior. „Dass wir jetzt auch noch gewonnen haben, ist natürlich um so schöner“, freute er sich über den knappen 3:2-Zittersieg gegen den ewigen Rivalen Westfalia Osterwick, „ich bin glücklich, überglücklich.“ Dass die Billerbecker im zweiten Punktspiel unter seiner Leistung den ersten Dreier eingefahren hatten, verschönerte ihm, dem alten und neuen Trainer, die Sonntagslaune.
Jörg Pahlig, der Kollege aus Osterwick, der wegen einer Zerrung nur in Zivil an der Seitenlinie mitfieberte, stellte gleich nach dem Abpfiff den Schiri zur Rede. „Das war ein klares Handspiel“, klagte er nach dem abgeblockten Schuss vonSebastian Brambrink, „da hätte man Elfmeter pfeifen müssen.“ Doch Jaan Roeloffzen (Ahaus) hatte nichts gesehen in der turbulenten Endphase, als die Osterwicker mit alle Mann, einschließlich Torwächter Hubi Wolbeck, die totale Offensive suchten. Mit Macht drängten sie auf den Ausgleich, der aber nicht mehr fallen sollte.
Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte mit nur wenigen Chancen sorgte Felix Leimkühler in der 44. Minute für die etwas überraschende 1:0-Führung der Hausherren. „Im zweiten Durchgang sind wir besser ins Spiel gekommen“, fand Jörg Pahlig, „allerdings fehlten mir zehn, fünfzehn Prozent, der unbedingte Wille, das Spiel gewinnen zu wollen. Das war alles nicht zwingend genug.“ Als Matthias Möllering den feinen Flachpass von Felix Leimkühler zum 2:0 verwertete und Johannes Aldenhövel wenig später ein Kopfball-Eigentor produzierte, sahen die Billerbecker bereits wie die sicheren Sieger aus. „Dass wir es noch spannend gemacht haben, war unnötig“, ärgerte sich Grotthoff über die Nachlässigkeiten seines Personals, „das muss ich nicht jeden Sonntag haben, der Job wird mir sonst zu stressig.“ Lukas Segbers, der einen Freistoß in den Giebel hämmerte, und Daniel Richter per Kopf verkürzten noch auf 2:3. Matthias Schulze-Bisping sah auf der Gegenseite die Ampelkarte. In Überzahl warfen die Osterwicker alles nach vorn und standen nach 95 Minuten mit leeren Händen da. Im Dauerregen schlichen gefrustet sie vom Feld, während Billerbeck jubelte. 7 DJK-VfL Billerbeck - Westfalia Osterwick 3:2; Tore: 1:0 Felix Leimkühler (44.), 2:0 Matthias Möllering (60.), 3:0 Johannes Aldenhövel (61.; ET), 3:1 Lukas Segbers (72.), 3:2 Daniel Richter (87.).