Mit nahezu unverändertem Personal will die Westfalia das Unternehmen Wiederaufstieg anpacken

Allgemeine Zeitung -fw- Osterwick. Zwei Tage und Nächte hat er gebraucht, um die bittere Wahrheit zu realisieren. Zwei Tage und Nächte, um sich der neuen Situation zu stellen – das aber mit ganzer Kraft. „Diesen Abstieg können wir nicht ungeschehen machen“, weiß Jörg Pahlig. „Aber wir können alles dafür tun, ihn zu korrigieren.“ Das wollen sie anpacken bei Westfalia Osterwick, sogar mit dem nahezu identischen Kader. Denn entgegen aller Befürchtungen ist die Mannschaft nicht auseinander gebrochen. Pahlig: „Wir haben die Karre in den Dreck gefahren, jetzt holen wir sie gemeinsam wieder heraus.“

Einer, der ordentlich Betrieb macht: Johannes Aldenhövel ist in der jüngsten Winterpause von SW Beerlage zur Westfalia gekommen und bildet mit Kai Hemsing eine gefährliche Flügelzange.

"Favorit sind die drei Bezirksliga-Absteiger, also auch wir. Dazu kommen noch DJK Dülmen und SG Coesfeld 06" Jörg Pahlig

Die Westfalia in der Kreisliga A? Eigentlich undenkbar bei diesem Potenzial. Aber in dieser verrückten Bezirksliga-Saison mit letztlich sieben Absteigern hat es sie erwischt. „Unglücklicher ging es kaum“, sagt der Spielertrainer mit Blick auf ein einziges Törchen, das zum Relegationsplatz gefehlt hat – mal ganz abgesehen davon, dass in den Spielen zuvor reichlich Möglichkeiten vorhanden waren, den Fußball-GAU abzuwenden.

Längst geht der Blick voraus. Natürlich wollen sie zurück in die Bezirksliga, da redet Jörg Pahlig erst gar nicht um den heißen Brei herum. „Diese Ambitionen haben wir allerdings nicht allein", weiß der 36-Jährige, wie schwierig dieses Unterfangen angesichts der stärksten A-Liga aller Zeiten wird. „Es gibt mindestens fünf Favoriten, dazu bestimmt wieder eine Überraschungsmannschaft", spekuliert der Trainer. Und es kann nur einen geben, wenn es'am Ende um die Aufstiegsfeier geht. Mitmischen wollen sie ganz oben, ihre Ansprüche untermauern. „Der Weg in die Bezirksliga muss über uns gehen", betont Pahlig. „Das ist das Signal."

Viel wird Kopfsache sein. Denn fortan ist die Westfalia in jedem Spiel Favorit - zumindest wird den Osterwickern diese Rolle gepflegt in die Stollenschuhe geschoben. Das bedeutet: Pahlig und Co. werden es häufig mit Gegnern zu tun bekommen, die eine chinesische Mauer rund um ihren Strafraum errichten. „Genau damit haben wir uns schon in der Bezirksliga schwer getan", so der Trainer, der hofft, dass seine Jungs mit all ihrer Qualität das spielerisch lösen können.

Ordentlich Betrieb machen, aber immer die Geduld bewahren, kühlen Kopf behalten, darauf wird es ankommen. „Wir sollten möglichst oft selbst in Führung gehen", weiß Pahlig, dass jeder Rückstand ein noch schwierigeres Anrennen nach sich ziehen wird.

Denn Fakt ist: Im Titelrennen wird nicht allein gefragt sein, in den Duellen gegen die direkten Konkurrenten zu bestehen. „Gerade auch gegen die vermeintlich Kleinen dürfen wir die Punkte nicht liegen lassen", warnt der 36-Jährige davor, in dieser extrem ausgeglichenen Liga auch nur einen Gegener auf die leichte Schulter zu nehmen. Besonders die zweiten Mannschaften, von denen mit DJK Coesfeld, FSV Gescher, GW Nottuln, der TSG Dülmen und Adler Buldern mittlerweile gleich fünf in der Kreisliga A kicken, seien sehr schwer einzuschätzen: „Die werden auch immer wieder Verstärkungen aus ihren ersten Mannschaften bekommen."

Letztlich haben sie es selbst in der Hand. Eingespielt sind sie, das ist ein großer Pluspunkt. Ob es am Ende reicht, das wag niemand vorherzusagen. Jörg Pahlig, der auch in der neuen Saison wieder auf die wertvolle Unterstützung von Co-Trainer Günter Honermann zählen darf, hat das Ziel jedenfalls klar vor Augen. "Wir werden alles dafür tun, auch wenn es nachher nicht reichen sollte", verspricht er. Die Favoritenrolle nehmen sie an, der Herausforderung stellen sie sich.

„Natürlich lastet der Druck ab dem ersten Spieltag auf uns, weil uns jeder auf der Rechnung hat", betont der Spielertrainer. „Dass wir zurecht zu den Aufstiegskandidaten zählen, müssen wir jede Woche unter Beweis stellen."

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