Allgemeine Zeitung -fw- Osterwick/Billerbeck. Minuten nach dem Abpfiff hockte Kai Reinermann ähnlich so frustriert auf seinem Bänkchen wie die Bayern am Abend zuvor. Besser gespielt, aber im Ertrag viel zu wenig - das Derby bei Westfalia Osterwick war für den VfL Billerbeck ein Spiegelbild des Champions League-Finales. "Ein Punkt sind zwei zu wenig", schüttelte der Trainer den Kopf. Das 3:3-Unentschieden war nicht mehr als eine gefühlte Niederlage.

Dieser eine mickrige Zähler war zu wenig, um die Punktebilanz im Abstiegskampf entscheiden aufzubessern. Und er war zu wenig, weil der VfL 2:0 und 3:2 geführt hatte. "Wie wir das verschenkt haben, geht gar nicht", ärgerte sich Reinermann über die einfachen Gegentore binnen kürzester Zeit. Vier Spiele stehen nur noch aus, um das rettende Ufer zu erreichen, sechs Punkte Rückstand - dieses Remis gestern darf als Rückschlag gewertet werden.

Großchance für die Westfalia: Johannes Aldenhövel (links) scheitert an VfL-Torwart André Holtmann.

Dabei waren es vor allem in der ersten Halbzeit die Billerbecker, die die Akzente setzten. Spielerisch reifer, präsenter in den Zweikämpfen - "wir haben auch nur maximal 80 Prozent abgerufen", war Westfalia-Spielertrainer Jörg Pahlig mit dem Auftritt seines Teams ganz und gar nicht zufrieden. "Billerbeck musste ja gar nicht viel machen." So war die Führung für den VfL in der 26..Minute verdient, als Markus Möllering zum Solo über das halbe Spielfeld ansetzte und flach zum 0:1 vollendete. Die beste Chance für die Gastgeber hatte Johannes Aldenhövel nach Steilpass von Jörg Pahlig auf dem Schlappen, aber VfL-Torwart André Holtmann stürzte aus seinem Kasten und rettete in höchster Not (32.).

Als Matthias Schulze Bisping in der 54..Minute einen Freistoß aus 18 Metern vom Strafraumecke millimetergenau in den Winkel zirkelte, schien alles gelaufen - das 0:2, ein Traumtor! "Wir waren mausetot", schüttelte Pahlig den Kopf. Aber sie kamen binnen drei Minuten zurück: Erst nagelte Johannes Aldenhövel einen Freistoß aus 30 Metern zum 1:2 ins Netz (59.), dann sorgte Pascal Leipelt mit einem Flugkopfball nach Aldenhövel-Flanke für den schnellen Ausgleich (61.). "Da waren wir psychologisch klar im Vorteil und lassen uns trotzdem noch einen einschenken", ärgerte sich Pahlig über die 72..Minute, als Dominik Brinkmann nach einer Ecke am schnellsten schaltete und zum 2:3 traf.

Um jeden Meter gekämpft: Florian Göbel (links) räumt Felix Leimkühler ab - der fällige Freistoß führte zum zwischenzeitlichen 0:2 für den VfL. Fotos: fw

Eine Führung, die erneut nicht reichte. Nur eine Minute später sah Matthias Möllering die gelb-rote Karte. "In Unterzahl war es bei den Temperaturen richtig schwer", erklärte Kai Reinermann, den das 3:3 in der 85..Minute mächtig fuchste: Nach einem Freistoß von Timo Mevenkamp traf erneut Pascal Leipelt per Kopf. "Einer der kleinsten Spieler auf dem Platz macht zwei Kopfballtore", stöhnte der restlos bediente VfL-Trainer. "Das darf einfach nicht wahr sein."

Westfalia Osterwick - VfL Billerbeck 3:3; Tore: 0:1 Markus Möllering (26.), 0:2 Matthias Schulze Bisping (54.), 1:2 Johannes Aldenhövel (59.), 2:2 Pascal Leipelt (61.), 2:3 Dominik Brinkmann (72.), 3:3 Pascal Leipelt (85.).

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