Allgemeine Zeitung -Frank Wittenberg- Osterwick/Gescher. Der Chef zog eine Miene, als sei er gerade in eine Kiste Zitronen gefallen. "Das habe ich befürchtet", grantelte Benedikt "Ted" Herold. Wieder waren die Gescheraner als Favorit ins Derby gegangen, wieder setzte es eine Niederlage gegen Westfalia Osterwick. Für Herold beinahe mit Ansage: "Typisch FSV - kaum gewinnen wir drei Spiele, schon glauben alle, sie könnten es auf die leichte Schulter nehmen."

Ein paar Meter weiter rieb sich Jörg Pahlig vergnügt die Hände. Zwei Siege binnen einer Woche, das gibt Luft im Abstiegskampf. "Gut, dass wir das nach Hause gebracht haben", atmete er nach dem knappen 2:1-Sieg durch, der im zweiten Durchgang noch in Gefahr geraten war. Ob mit Glanz und Gloria oder als Zitterpartie, letztlich war`s dem Westfalia-Spielertrainer völlig egal: "Für uns zählen nur die Punkte."

Strittige Szene: Timon Vierhaus kam im Zweikampf mit Timo Spickenbaum (rechts) und Timo Mevenkamp zu Fall, Schiri Frederik Rasch pfiff aber nicht. Fotos: fw

Und die blieben in Osterwick, weil es in der ersten Halbzeit einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied gab: Die Westfalia nutzte in einem munteren Schlagabtausch die Chancen, der FSV nicht. Schon nach 20 Sekunden hatte Daniel Richter die Führung für die Osterwicker auf dem Schlappen, scheiterte aber an Gerrit Böing. Auf der anderen Seite zielte Timon Paß nach einem Einwurf knapp vorbei (10.). Noch dicker war das Ding in der 16..Minute, als Bastian Altrogge eine Flanke in den Fünfmeterraum schlug, Hubertus Roling und Kevin Dücker aber verpassten.

Hubi stoppt Hubi: Westfalia-Torwart Hubertus Wolbeck (links) nimmt Hubertus Roling den Ball ab.

In der 21..Minute klingelte es im FSV-Kasten, als Jörg Pahlig nach einem feinen Spielzug für Pascal Leipelt auflegte und der sich mit dem 1:0 bedankte. Nur zwei Minuten später tauchte Timon Paß völlig frei vor dem Tor auf, aber Hubertus Wolbeck lenkte seinen Schuss aus sieben Metern zur Ecke. Trotz der Möglichkeiten war "Ted" Herold völlig unzufrieden mit dem Auftritt seines Personals. "Osterwick war galliger und lauffreudiger", bilanzierte er. "Bei uns standen drei bis vier Leistungsträger völlig neben der Spur." Bestraft wurde der Auftritt in der 26..Minute mit dem 0:2, das Niklas Segbers nach Vorarbeit von Pascal Leipelt markierte.

Dass die Osterwicker mit der Führung im Rücken im zweiten Durchgang keinen Hurra-Fußball mehr riskieren würden, war zu erwarten. Dass sie überhaupt nicht mehr nach vorne spielen, überraschte dann doch - und das war auch so gar nicht nach dem Geschmack ihres Trainers: "Das war zu wenig, wir sind nicht reingekommen." Glück hatte die Westfalia in der 58..Minute, als Timon Vierhaus nach einer zu kurzen Faustabwehr von Hubertus Wolbeck frei vor dem leeren Tor stand, Tobias Paschert aber noch in letzter Sekunde zur Ecke klärte. Zehn Minuten später war es doch passiert: Wolbeck segelte unter einer Altrogge-Ecke durch, Marco Rotaru stand am langen Pfosten völlig frei und köpfte zum 2:1 ein. Zu mehr reichte es aber nicht für den FSV, auch wenn Freistoß um Freistoß in den Westfalia-Strafraum flog. "Wir hatten es auch nicht verdient, weil wir nicht zwingend genug war", gab Herold ehrlich zu. Jörg Pahlig sackte vergnügt die drei Zähler ein und genoss den Moment: "Gegen Gescher gewinnen wir besonders gerne......"

Der Youngster kam gestern nicht ins Spiel: Nach zuletzt starken Leistungen lief es gestern bei Robert Prozmann (rechts) nicht rund.

Westfalia Osterwick - FSV Gescher 2:1; Tore: 1:0 Pascal Leipelt (21.), 2:0 Niklas Segbers (26.), 2:1 Marco Rotaru (68.).

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