Allgemeine Zeitung -uh- Osterwick. Am Tag danach hatte er die Pleite nicht verdaut. "Das dauert auch noch einige Tage", meinte Günter Honermann, dem das 0:4 in Billerbeck schwer im Magen lag. "Wir machen´s dem Gegner auch viel zu leicht", hatte der Osterwicker Co-Trainer schon am Sonntag in der Pause festgestellt, "in jedem Spiel schießt irgendeiner von uns einen dicken Bock, der dann zum Gegentor führt." Wie ein roter Faden zieht sich diese Fehlerkette durch die vergangenen Wochen.

Wer die Westfalia-Mannschaft zu Beginn dieser Saison gesehen hat, erkennt sie jetzt nicht mehr wieder. Den Aufstiegskandidaten Vorwärts Epe hatten die Osterwicker im September mit 4:1 entzaubert. Auf Platz zwei waren sie vorgestoßen. Aber danach ging es bergab. Welten liegen zwischen der Form jener Tage und der aktuellen Verfassung.

Jörg Pahlig (rechts), hier im Zweikampf mit dem Billerbecker Matthias Schulze-Bisping, macht und tut, doch seine Mannschaft ist im freien Fall in den Keller abgestürzt.

Nach der Niederlage beim Nachbarn DJK-VfL Billerbeck dümpeln die Osterwicker im grauen Mittelmaß der Bezirksliga. Im freien Fall sind sie auf Rang elf abgestürzt. "Wir stecken mittendrin im Abstiegskampf", meinte Spielertrainer Jörg Pahlig, der sich insbesondere über den frühen Rückstand in der Anfangsphase ärgerte, "das darf einfach nicht passieren." Von diesem Schreck hätten sie sich rasch wieder erholt. Kevin Leipelt besaß kurz darauf die Chance zum Ausgleich, doch ballerte er die Kugel vorbei. ""Dann kriegen wir nach einer halben Stunde das 0:2", erzählte ein Pahlig tief enttäuscht, "und dann setzt sich die Geschichte fort."

Am Ende waren die Osterwicker mit dem 0:4 noch gut bedient. Markus Möllering beispielsweise tauchte in der 53. Minute frei von "Hubi" Wolbeck auf und setzte den Ball neben das Tor. Den freien Nebenmann Dominik Brinkmann hatte "Mölle" übersehen. Niklas Weßeling sprang Wolbeck in der 77. Minute zu Hilfe, als er einen Schuss von Felix Leimkühler auf der Linie klärte.

Der Frust saß tief bei den Gästen, die tief in der Krise stecken. Niklas Segbers, ihr Torjäger, der genauso wie Bruder Lukas keinen Stich bekam, klagte nach dem Abpfiff stellvertretend für die Belegschaft: "Das macht keinen Spaß mehr." Mit Jörg Pahlig und dem alten Hasen Roland Kortüm hielt er noch auf dem Kunstrasen Kriegsrat. Sie steckten die Köpfe zusammen und arbeiteten minutenlang das sportliche Geschehen auf.

Wenn sie nicht langsam die Kurve kriegen, liegen sie bald auf einem der Abstiegsränge. Fortuna Seppenrade ist mit zwei Pünktchen erster Abflugkandidat. ETuS Haltern hat als Vorletzter elf Zähler, Merfeld und Billerbeck haben zwölf, Legden und Gronau 13 - Osterwick ist mit 14 Punkten aus 13 Pflichtspielen nicht weit weg von den Kellerkindern. Und das Restprogramm bis zur Winterpause ist schwer.

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