Allgemeine Zeitung -fw- Osterwick. Vollstes Verständnis hatte er für alle, die nach der Pause schlicht im schmucken Westfalia-Sportheim sitzenblieben. Und das waren nicht wenige. "Für diese erste Halbzeit kann ich mich nur entschuldigen", zuckte Jörg Pahlig ratlos mit den Schultern. "So darf man sich nicht präsentieren." Taten sie aber, und deshalb durfte sich niemand bei Westfalia Osterwick über diese bittere 0:3-Niederlage gegen Fortuna Gronau beschweren.

Vielleicht wäre noch etwas gegangen, wenn sie im zweiten Durchgang eine ihrer Großchancen verwertet hätten. Möglicherweise hätte der 1:2-Anschlusstreffer noch einmal Kräfte freigesetzt - all das ist aber reine Spekulation. "Fakt ist, dass ich davor gewarnt habe, weniger zu investieren als vor eine Woche beim Spiel in Legden", betonte Pahlig. "Aber genau so ist es gekommen."

Schon von Beginn an wirkte es so, als habe die Dunstglocke, die sich kurz vor dem Anpfiff vor die Sonne geschoben hatte, auch die Osterwicker schläfrig gemacht. Nichts lief zusammen, deutlich galliger wirkten die Gäste. "Wir haben bestimmt eine halbe Stunde gebraucht, um überhaupt in die Ordnung zu kommen", stellte der Spielertrainer fest. Nach 32 Minuten rappelte es aber im Westfalia-Kasten: Nach einem blitzsauberen Konter und einer feinen Flanke von Steven Wobbe überwand mit Armin Wachholz ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz Torwart Andreas Ueding mit einem Flugkopfball zum 0:1. Auf der Gegenseite passierte nicht viel mehr als der Schuss von Kai Hemsing, der in der 45..Minute aber neben das Tor flog. "Das Positivste an dieser ersten Halbzeit war, dass es nur 0:1 stand", schüttelte Jörg Pahlig den Kopf.

Ausgebremst: Westfalia-Offensivmann Lukas Segbers (rechts) wird vom Gronauer Bastian Holsträter bedrängt. Foto: fw

Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht einmal eine Minute bis zum nächsten Tiefschlag: Sevket Karaman überwand Steffen Warnecke, der für den angeschlagenen Andreas Ueding (Zerrung) gekommen war, mit einem Heber zum 0:2. "Wir hätten ja zurück ins Spiel kommen können und müssen mindestens drei Dinger machen", dachte Jörg Pahlig an die folgenden Großchancen von Kevin Leipelt (66.) und Niklas Segbers (72., 73.), die jeweils frei vor dem Gronauer Tor auftauchten, den Ball aber nicht über die Linie brachten. Als Fortuna-Spielertrainer Maik Meyer schließlich in der 83..Minute auf 0:3 erhöhte, war das Thema endgültig durch. Passend zu diesem trüben Nachmittag schepperte auch der Freistoß von Johannes Frieling in der 90..Minute nur an die Latte.

Geholfen hätte es ohnehin nicht mehr. "Den Vorteil durch den Sieg in Legden haben wir schon wieder verspielt", ärgerte sich Pahlig. "Jetzt stehen wir nächste Woche in Billerbeck richtig unter Druck."

Westfalia Osterwick - Fortuna Gronau 0:3; Tore: 0:1 Armin Wachholz (32.), 0:2 Sevket Karaman (46.), 0:3 Maik Meyer (83.).

Achtungserfolg statt Eintagsfliege

Westline.de Gronau - Der Begriff der oft zitierten „Eintagsfliege“ geisterte am Fortuna-Sportpark herum. Einige besonders kritische Geister trauten dem Braten nach dem 7:0-Kantersieg gegen Seppenrade nicht. Drei Punkte gegen das Schlusslicht der Liga seien es gewesen, doch was würde in Osterwick passieren?

Die Antwort lieferten starke Fortunen 90 Minuten lang beim 3:0 (1:0) auf dem grünen Rasen: Obwohl mit Keeper Marcel Heykants, Hendrik Dornieden und Sebastian Krabbe mehr als die halbe Abwehr ausfiel, dazu auch Co-Trainer Jens Weinberg - letzte Woche noch einer der Matchwinner - nicht mitwirkte, ließ Gronau bei der Westfalia aber auch gar nichts anbrennen. „Was mich fast noch mehr als der Sieg freut“, gab Spielertrainer Maik Meyer später Einblick in seine Gefühlswelt, „ist die Tatsache, dass wir hinten erneut keinen Gegentreffer kassiert haben.“ Denn auch Meyer weiß: „Vorne machen wir eigentlich immer einen.“

In diesem Fall war es Armin Wachholz, dem das sehenswerte wie wichtige 1:0 glückte. Nach einem Ballgewinn des sehr präsenten Fortuna-Mittelfelds spielte René Dornieden den Ball auf die Außenbahn, von wo Steven Wobbe mustergültig flankte. Wachholz verwandelte per Flugkopfball (34.).

In den zweiten Abschnitt startete Fortuna Gronau noch besser. Mit der ersten Aktion war wiederum Dornieden der Ausgangspunkt. Dieses Mal setzte er Sevket Karaman im Zentrum in Szene, der das Leder über den gegnerischen Keeper in die Maschen lupfte (46.). Die Gäste führten nicht nur 2:0, ihr Spiel konnte sich wahrlich sehen lassen.

Westfalia Osterwick reagierte nun mit einigen wütenden Angriffen, doch die Defensive, in der Christopher Niehoff sein Comeback feierte, hielt diesen Bemühungen zumeist stand. Zwei Mal wurde es brenzlig. Dann aber war Ersatztorwart Stefan Jansen wie schon gegen Seppenrade tadellos zur Stelle.

Und so näherten sich die Akteure auf dem Rasen der Schlussphase, die die endgültige Entscheidung bringen sollte: Sevket Karaman setzte Meyer in Szene, der aus der Drehung per Flachschuss erfolgreich war (80.). Das Tor zeigte Wirkung, Westfalias Gegenwehr war gebrochen. „Wir sind mit einer guten Leistung mit drei Punkten und drei Toren belohnt worden. Den Lauf, den wir momentan haben, dürfen wir gerne so noch fortsetzen“, wünscht sich Maik Meyer. Er erwähnte es nicht. Doch man spürt, dass seine Gedanken bereits beim Derby sind. Nächstes Wochenende reist Vorwärts Epe an die Laubstiege.

Fortuna Gronau: St. Jansen - St. Schlief, M. Karaman, Chr. Niehoff, R. Dornieden, W. Kapustin, S. Karaman, B. Holsträter (46. M. Lazic), A. Wachholz, M. Meyer, St. Wobbe (85. A. Husha).

Tore: 0:1 Armin Wachholz (34.), 0:2 Sevket Karaman (46.), 0:3 Maik Meyer (80.).

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