Allgemeine Zeitung -uh- Osterwick. Großzügig, wie es seine Art ist, gab er seinem Personal frei. "Auslaufen müsst ihr nicht mehr", meinte Jörg Pahlig, "ihr seid heut' schon genug gerannt." Wie die Duracell-Hasen hatten die Osterwicker den Rasen beackert. "Ja, den Ball haben wir gut laufen lassen." Und den Gegner gleich mit. "Verdient ist der Sieg", bilanzierte Pahlig hochzufrieden, "auch in dieser Höhe." Mit 4:1 hatten sie den Gast Vorwärts Epe entzaubert.

Timo Mevenkamp, der Jungspund aus dem eigenen Talentschuppen, ärgerte sich noch über den Gegentreffer im zweiten Durchgang. "Jetzt steht die Null nicht mehr", klagte er. "Aber dafür die Vier", konterte Altmeister Andreas Ueding und dachte an das 4:0 eine Woche zuvor in Gescher.

Die Osterwicker Ballzauberer diktierten von Anfang an das Geschehen. "In der ersten Hälfte waren die bessere, griffigere Mannschaft", erklärte Jörg Pahlig, "zur Pause hätten wir höher als nur 1:0 führen müssen." Auf Pass von Daniel Richter spitzelte Lukas Segbers die Kugel in der 23. Minute an Keeper Maikel Visser vorbei. Visser war aus seinem Kasten geeilt, obwohl Segbers von zwei Abwehrspielern eskortiert wurde. Mit langem Bein war er dann die berühmte Hundertstelsekunde schneller als die holländische Nummer eins aus Epe. Der Torwächter war auch beim 2:0 für Westfalia Osterwick federführend beteiligt. Er konnte einen Freistoß, der in seinen Strafraum segelte, nicht entschärfen. Kevin Leipelt sagte artig Dankeschön und netzte ein.

Aber die Eper verkürzten in der 76. Minute durch einen Kopfball des frisch eingewechselten Yavuz Gemicioglu, machten danach weiter Druck und wurden eiskalt ausgekontert.

Kai Hemsing, der kleine Blonde mit den schnellen Beinen, zerlegte die wacklige Vorwärts-Deckung mit einem Doppelschlag in der Endphase. Dass Hemsing einst Mittelstreckler bei der LG Coesfeld war, kam ihm zugute. Mit Sieben-Meilen-Stiefeln stürmte er seinem Bewacher davon, umkurvte auch noch den bedauernswerten Schlussmann und freute sich über die Glückwünsche seiner Kollegen. Es war ein Tag zum Einrahmen.

Westfalia Osterwick - Vorwärts Epe 4:1; Tore: 1:0 Lukas Segbers (23.), 2:0 Kevin Leipelt (68.), 2:1 Yavuz Gemicioglu 76.), 3:1 Kai Hemsing (89.), 4:1 Kai Hemsing (92.).

Auf und davon: Kai Hemsing lässt den Torsteher aus Epe mit einem seinem raschen Antritt ins Leere laufen und erzielt das 3:1. Wenig später gelingt ihm auch das 4:1. Foto: uh

Aufholjagd fällt in Osterwick aus

Westfälische Nachrichten Gronau-Epe/Osterwick - Zum Schluss wurde es ganz bitter. Gleich zweimal ließ sich Vorwärts Epe noch geradezu klassisch auskontern, zweimal drehte Kai Hemsing jubelnd ab. In der 89. Minute und in der Nachspielzeit erhöhte er mit seinen zwei Treffern auf 4:1 für Westfalia Osterwick und damit zugleich gegen Vorwärts Epe. Die Grün-Weißen kassierten in diesem Verfolgerduell ihre erste Pflichtspielniederlage dieser Saison.

Trainer Gerard Timmers beschönigte nach der bitteren Pleite nichts, begründete die Niederlage auch nicht mit kurzfristigen personellen Problemen. „Eigentlich haben wir diese Woche gut trainiert, alles für dieses Spiel getan. Aber wir haben hier fast keine Chance gehabt, haben nach vorne hin nichts kreiert", bekannte der Niederländer. „Worum heute nichts zusammenpasste, weiß ich nicht. Dafür habe ich keine Erklärung."

Dabei war der Auftakt noch verheißungsvoll gewesen. Nach einer Peters-Her­eingabe verpassten nachein­ander Lars van Schelve und Julian Reus. Das hätte die frühe Führung sein können. Sechs Minuten später verpasste Jörg Pahlig auf der anderen Seite das 1:0, als er einen Kopfball nicht richtig erwischte. Aber in der 21. Minute durfte Osterwicks Anhang doch jubeln. Als sich Epes Abwehrspieler und Torwart nicht einig waren, spitzelte Lukas Segbers den Ball zum 1:0 in die Tormaschen. Wenig später verpasste der Torschütze nach einer scharfen Hereingabe das mögliche 2:0.

Die Eperaner, Rückstände gewohnt und darauf fast spezialisiert, solche Ergebnisse noch zu korrigieren, versuchten es im zweiten Durchgang mit personellen Korrekturen. Aber auch diese Maßnahme führte nicht zum Erfolg. Westfalia Osterwick wirkte in jeder Phase entschlossener, spielte mit mehr Überzeugung und entwickelte auch Ideen, während die Eperaner ihren Rhythmus nie fanden. So hatten die Grün-Weißen riesiges Glück, dass Daniel Richter nach zwei Standardsituationen aus kürzester Entfernung seine Möglichkeiten vergab (52., 54. Min.). Das hätte sich für die Gastgeber rächen können, wenn Gerard Monnikhof seine Doppelchance genutzt hätte. Doch der Torjäger vergab und musste dann mitansehen, wie Osterwick nur wenig später auf 2:0 erhöhte. Wieder war die Eperaner Abwehr nach einem Freistoß nicht im Bilde, Kevin Leipelt erhöhte auf 2:0.

Hoffnung kam jedoch auf, als der im Angriff eingewechselte Yavuz Gemicioglu per Kopf auf 1:2 verkürzte 78.). Sollte Vorwärts etwa doch wieder im Schlussspurt die Partie drehen? Gemicioglu motivierte auch seine Mitspieler („Kommt, wir haben das schon einmal gepackt“), aber es sollte nicht sein. Osterwick wartete nur auf die Fehler und Lücken in der Abwehr, um die Partie dann zu entscheiden. Kai Hemsing war es so vorbehalten, binnen drei Minuten auf 4:1 zu erhöhen. Während die Hausherren damit ihren Spitzenplatz verteidigten, mussten die Vorwärtsler von einigen Träumen vorerst Abschied nehmen.

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