Fußball: Westfalia Osterwick verliert das Derby und weitere Spieler

Allgemeine Zeitung Rosendahl Von Frank Wittenberg Nach 70 Minuten vollzog Carsten Schlamann den Generationenwechsel: Henry Klein, eigentlich noch A-Jugendlicher, raus, Tobias Paschert rein – der Ex-Spielertrainer, 35 Jahre jung und nach wie vor topfit, rückte als Allzweckwaffe in den Sturm, um die drohende Derbyniederlage bei SW Holtwick noch zu verhindern. Dass Schlamann auf das Westfalia-Urgestein zurückgreifen musste, diente als weiterer Ausdruck der dünnen Besetzung, mit der die Osterwicker zu kämpfen haben. „Wir müssen und werden mit dem Personal arbeiten, das uns zur Verfügung steht“, wollte er nach dem 1:3 nicht in den Jammermodus verfallen. Aber schön geht anders.

Der Spielgestalter und Abwehrchef organisierte nicht die Kette, sondern nahm mit dem Arm in der Schlinge auf einem Klappstuhl an der Seitenlinie Platz. Timo Grabowsky ist vorerst raus. „Diese Woche steht noch die OP an“, schüttelte der 28-Jährige den Kopf. Schultereckgelenkssprengung klingt nicht nur kompliziert, sondern ist es auch. Zugezogen in der Partie gegen den SuS Stadtlohn. „Nach sechs bis acht Wochen sollte ich wieder joggen können“, gibt der Spieltrainer die Prognose der Ärzte weiter. Bis zur Rückkehr auf den Platz mit Zweikämpfen und allem drum und dran düften aber gut vier Monate vergehen – dann ist bereits die komplette Hinrunde gelaufen.

Die Liste lässt sich problemlos fortsetzen. Auch bei Niklas Boll (Kreuzband) steht noch eine OP an, Timon Schüer hängt weiter in der Warteschleife, Neuzugang Maik Baumeister hat wegen Problemen mit dem Sprunggelenk noch keine Minute absolvieren können. Und als Timo Fedders am Sonntag in der 51. Minute nach einem Zusammenprall schreiend zu Boden ging, bahnte sich bereits der nächste längerfristige Ausfall an. „Möglicherweise irgendwas mit dem Knie“, wollte Carsten Schlamann keine voreiligen Aussagen treffen.

Dieses 0:2 zur Pause trotz einer chancenarmen und weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit schmerzte. Beim Traumtor von Chris Klöpper waren sie nicht eng genug dran, das 0:2 entsprang einer Standardsituation, „die du gegen die Holtwicker schon fast einkalkulieren musst“, wusste Schlamann um die besondere Qualität des Ortsrivalen. Positiv bewertete der Trainer die Steigerung im zweiten Durchgang, in dem sein Team drauf und dran war, den Rückstand noch aufzuholen. „Wir hatten umgestellt und dann auch mehr Räume“, bilanzierte er. „Und wir haben endlich mal Fußball gezockt.“

Trotz des ersten Saisontores reichte es für die Westfalia nicht zum ersten Sieg, geschweige denn zum zweiten Punktgewinn. Dass im nächsten Heimspiel an Sonntag gegen die Spitzenmannschaft von Vorwärts Epe auch noch Hendrik Heßing fehlen wird, der sich Sekunden vor Schluss die Gelb-Rote Karte abgeholt hat, kommt erschwerend hinzu. „Immerhin kehren Titus Grüner und Sebastian Popinski zurück“, blickte Schlamann voraus. „Auch wenn ich dachte, sie wären zusätzlich dabei.“ So können sie nur weitere Ausfalllücken schließen.

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