Bezirksliga: Westfalia Osterwick verliert 0:5 gegen den SuS Stadtlohn
Allgemeine Zeitung Von Frank Wittenberg OSTERWICK. Als aus dem feinen Niesel ein stattlicher Münsterländer Landregen wurde, gerieten die Gastgeber zunehmend ins Schwimmen. „Irgendwann taten die vielen Meter weh", zeigte Carsten Schlamann Verständnis für sein Personal, das sich lange Zeit intensiv gegen den Favoriten SuS Stadtlohn gewehrt hatte, dann aber immer größeren Lücken offenbarte. 0:5 hieß es, als Schiri Till Kiefer ohne Nachspielzeit abpfiff. „Zu hoch", fand der Trainer von Westfalia Osterwick. „Aber dieser Gegner hat einen anderen Anspruch als wir."
Und wer weiß, wie das Ding gelaufen wäre, hätten die Osterwicker ihre beiden Großchancen genutzt. Zwei Schüsse auf das SuS-Tor waren es nur in Durchgang eins, aber die hatten es in sich. „Da wurde es richtig heiß vorne", dachte Schlamann an den Versuch von Leon Eggemann nach Ballgewinn von Lucas Rix, den Florian Burlage mit den Fingerspitzen zur Ecke lenkte (2.). In der 26. Minute war es Rix selbst, der nach einem Einwurf volley aus 16 Metern abzog, aber nur das Außennetz traf. Hinten wiederum ließ die Westfalia wenig bis gar nichts zu - obwohl es schon nach neun Minuten einen bösen Nackenschlag gegeben hatte: Abwehrchef Timo Grabowsky war schmerzhaft auf die Schulter gefallen und konnte nicht weitermachen. „Da fängt es schon bescheiden an", bedauerte sein Trainerkollege.
Aber die Null stand, zumindest bis zur 38. Minute. Dann lenkte Marvin Robert einen von Maximilian Rhein vor den Kasten geschlagenen Ball zum 0:1 ins Netz. „Ärgerlicher Fehler", schüttelte Schlamann den Kopf. „Da waren wir nicht wach."
Mit dem einsetzenden Regen nahm das Unheil in der zweiten Halbzeit seinen Lauf. Mit dem 0:2, das Kevin Giesen nach tollem Pass von Maik Klümper in der 60. Minute erzielte, waren die Weichen Richtung SuS-Sieg gestellt, zumal die Gastgeber kaum gefährlich nach vorne kamen. „Wir wollten nach Ballgewinn schnell umschalten und Nadelstiche setzen", erklärte Carsten Schlamann. Nur fehlte es zu häufig an der Präzision. „Die Bälle sind dann zu schnell im Nichts gelandet", gab Timo Grabowsky zu.
Mit zwei Standards machten es die Gäste deutlich, und die wurmten Schlamann besonders: Erst musste Dominik Chmieleck auf dem nassen Rasen einen Freistoß von David Segbert abprallen lassen, den Miguel Berthues zum 0:3 einnetzte (63.), dann wehrte der Keeper einen Berthues-Elfmeter nach Foul von Nils Borgert an Silas Wenning ab, doch der Sekunden zuvor eingewechselte Danielen Diekenbrock staubte zum 0:4 ab (75.). „Beide Male waren wir beim zweiten Ball nicht da", ärgerte sich Schlamann. „Da fehlte der Fokus." Johannes Zwiers traf in der 88. Minute nach einer Ecke sogar zum 0:5. Zu deutlich, insgesamt aber kein Beinbruch, stellte der Trainer fest: „Das wären heute Bonuspunkte gewesen - dann holen wir eben nächste Woche welche." Im ewig jungen Derby bei SW Holtwick.
| Westfalia Osterwick - SuS Stadtlohn 0:5; Tore: 0:1 Marvin Robert (38.), 0:2 Kevin Giesen (60.), 0:3 Miguel Berthues (63.), 0:4 Daniel Diekenbrock (75.), 0:5 Johannes Zwiers (88.).