Allgemeine Zeitung OSTERWICK (fw). Erlebt hat er eine Menge in seinem Fußballerleben, das aber gewiss noch nicht. „Vogelwild", schüttelte Lukas Große-Puppendahl den Kopf. „Das Ding hatte ja Material für drei Spiele." Zehn Tore insgesamt, jeweils fünf pro Seite. was zwischen Westfalia Osterwick und TSV Raesfeld zu einem 5:5 führte - gespickt mit einer weiteren besonderen Story. Denn allzu häufig dürfte es noch nicht vorgekommen sein, dass ein einzelner Spieler gleich fünf Buden schießt und dennoch nur mit einem Punkt vom Pfatz gehen darf - zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie Noah Eggemann.
Was die Osterwicker gestern um den Sieg brachte, war die Schwäche bei den Standards der Gäste. „Drei Tore nach Eckbällen, ein weiteres per Abstauber nach einem Freistoß an den Pfosten", staunte Große-Puppendahl. „Eigentlich haben wir aus dem Spiel heraus nicht viel zugelassen." Trotzdem schlug es fünf Mal im Kasten von Jeremias Rotthäuser
ein, zum ersten Mal in der sechsten Minute durch Hatime Oulamine. Noah Eggemann beendete seine Torflaute der vergangenen Woche mit dem 1:1 in der 15. Minute und packte prompt fünf Minuten später das 2:1 nach. Noch vor der Pause glich der TSV aber durch Björn Gabmeier aus (34.).
Nach dem Seitenwechsel ging die wilde Achterbahnfahrt ungebremst weiter. Erst markierte Simon Sondermann das 2:3 (51.), dann drehte Noah Eggemann die Partie mit einem Doppelschlag in der 58. und 60. Minute zum 4:3. Nur zwei Minuten später markierte David Ronau den 4:4-Ausgleich für die Gäste, die in der 73. Minute zum dritten Mal in Führung gingen: Einen Eckball fälschte Timon Schüer zum 4:5 ins eigene Netz ab. Eine Niederlage drohte, aber da war ja noch Noah Eggemann: In Minute 87 traf er zum fünften Mal an diesem Nachmittag und besorgte den 5:5-Endstand. „Drei Tore sind nach dem identischen Muster gefallen", berichtete Große-Puppendahl. „Chip hinter die Kette der Raesfelder, und dann umkurvt Noah den Torwart."
Ob sie sich jetzt freuen sollten über diesen späten Punkt oder doch ärgern darüber, dass fünf eigene Tore nicht zum Sieg reichten? Lukas Große-Puppendahl verspürte jedenfalls gemischte Gefühle. „Das 2:2 vor einer Woche in Billerbeck hat mich mehr gestört", urteilte der Westfalia-Spielertrainer. Anderseits: Jetzt ist sein Team seit fünf Spielen ungeschlagen, tritt aber im unteren Tabellendrittel ein wenig auf der Stelle: „Diese ständigen Unentschieden helfen uns nicht wirklich weiter."
| Westfalia Osterwick - TSV Raesfeld 5:5; Tore: 0:1 Hatime Oulamine (6.), 1:1 und 2:1 Noah Eggemann (15.; 20.), 2:2 Björn Gabmeier (34.), 2:3 Simon Sondermann (51.), 3:3 und 4:3 Noah Eggemann (58.; 60.), 4:4 David Ronau (62.), 4:5 Timon Schüer (73., ET), 5:5 Noah Eggemann (87.).