Fußball: Der Bezirksliga-Auftakt liefert einige Randnotizen
Von Frank Wittenberg OSTERWICK/GESCHER. Es gibt diese Fußbaflspiele, bei denen es gar nicht schlimm ist, wenn sich Dunkelheit über das Geschehen legt und sich die Zuschauer lieber der Stadionwurst widmen. Diese Partie wiederum war gewiss nicht uninteressant und bewegte sich keinesfalls auf einem überschaubaren Niveau - trotzdem ging in Durchgang zwei phasenweise der Durchblick verloren.
„Wenn du weit nach vorne schiebst, hat die Defensive natürlich viel Wiese hinter sich."
Martin Arends (5V Gescher) zum Thema Restverteidigung bei Kontern des Gegners
Während Westfalia Osterwick und der SV Gescher um den Siegtreffer rangen, ging die Flutlichtanlage in den Sparmodus. Mal heller, mal dunkfer, dann ganz aus, bis das Westfalia-Stadion in der Schlussphase endlich wieder im vollen Glanz erstrahlte. „Zum Glück", atmete Schiedsrichter Michael Froning nach dem Abpfiff angesichts der einbrechenden Dunkelheit durch. „Das wäre hier ganz schön eng geworden."
Das war nur eine der Randgeschichten, die dieser Bezirksliga-Auftakt schrieb. Nummer zwei war der Lattenkracher von Mario Worms, der von der Unterkante prallte und ins Feld zurück hüpfte (wir berichteten). Drin, mit bloßem Auge aber nur für denjenigen zu erkennen, der tatsächlich auf Höhe der Torlinie
stand. „Da haben wir wohl maf Gfück gehabt", stellte SV-Trainer Martin Arends fest. In gewisser Weise wäre ein anerkannter Treffer aber auch Pech gewesen, weil eben diese Latte ein paar Zentimeter höher als die regeltechnisch vorgeschrieben 2,44 Meter stand. Ob das von vornherein so war oder durch diesen fufminanten Worms-Schuss passiert ist, ließ sich nicht mehr ermitteln - jedenfalls wäre der Kracher des Westfalia-Spielertrainers unter normalen Umständen wohl direkt an die Latte und zurück ins Feld geflogen.
Letztlich fielen beide Treffer auf exakt diesem feicht vergrößerten Tor, was aber nichts mit diesem Umstand zu tun hatte, denn Sebastian Popinski (Westfalia) und Thorin Graßnick (SV) wählten jeweils die flache Variante. So blieb es am Ende beim völlig verdienten 1:1-Unentschieden in einer unterhaltsamen Partie, in der zwar beide Teams mit zunehmender Spieldauer die Präzision vermissen ließen, aber immer wieder den Weg nach vorne suchten. „Die Frage ist ja immer, wie viel Risiko du gehst", erklärte Martin Arends nach dem Abpfiff. „Wir mussten auf die Konter über Mario Worms und Noah Eggemann aufpassen." Das deckte sich mit dem Grundgedanken der Osterwicker, die im ersten Meisterschaftsspiel unter Spielertrainer Lukas Große-Puppendahl nicht den Kopf verfieren wollten. „Nicht immer nur Harakiri, sondern einfach auch mal einen Punkt mitnehmen", beschrieb Mario Worms die taktische Einstellung. Beinahe ein neues. Gefühl: „Ich gfaube, so oft habe ich hier noch nicht unentschieden gespielt." Tatsächlich in den gesamten 15 Heimspielen der vergangenen Spielzeit nur ein einziges Mal - diesen Wert hat die Westfalia bereits eingestellt, bevor die Saison 2024/25 morgen erst offiziell startet.