Allgemeine Zeitung COESFELD/OSTERWICK (leg). Ein klassischer Kopfball war ihm ganz offensichtlich zu langweilig. Stattdessen setzte Timon Schüer nach Eckball von Mario Worms zu einer artistischen 180-GradDrehung an und drückte den Ball mit dem Rücken vor dem verdutzten DJK-Schnapper Johannes Kasnatscheew in den Kasten. Mit diesem kuriosen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 ebnete der Westfalia-Innenverteidiger den Weg zum 5:2-Erfolg der Osterwicker über DJK Coesfeld. „Ganz unabhängig vom Ergebnis war das ein sehr positiver Auftritt. Die Jungs setzen genau das um, was wir ihnen mit auf dem Weg geben", huschte Lukas Große-Puppendahl nach Abpfiff ein breites Grinsen durch das Gesicht. Zumal sich die Westfalia darüber hlnaus auch den Sieg in der Sparkassen-Gruppe des COE-Cups gesichert hat.
Auf Seiten des Gastgebers sprach Patrick Koster von einer verdienten Niederlage. „Vielleicht ein oder zwei Tore zu hoch, aber insgesamt gehen wir hier zurecht als Verlierer vom Platz", räumte der DJK-Trainer ein. Vor allem in der ersten Halbzeit waren es die Gäste aus Rosendahl, die das Heft des Handelns in die Hand nahmen. Wenige Minuten waren gespielt, da scheiterte Simon Rotthäuser an einer Fußabwehr von Kasnatscheew.
Nach einer flachen Hereingabe machte es der Osterwicker Stürmer besser und grätschte die Kugel in waschechter Oliver-Neuville-Manier ins Tor (31.). In der Folge hätte Mario Worms auf 2:0 erhöhen können, sein Abschluss frei vor der Bude rutschte ihm allerdings über den Schlappen. Noah Eggemann hatte wenige Minuten später gleich doppeltes Aluminium-Pech. Nor allem in der ersten Halbzeit sind wir dominant aufgetreten, haben uns aber nicht belohnt", stellte Große-Puppendahl fest.
Stattdessen schlug der Landesliga-Aufsteiger mit seinem ersten Torschuss eiskalt zu. Aaron Schölling knallte einen Freistoß stramm in den Sechszehner, den Abpraller brachte Simon Brück mit seinem abgefälschten Abschluss im Westfalia-Gehäuse unter ( 38.).
Dabei blieb es zunächst, ehe Timon Schüer mit seiner Rücken-Akrobatik eine wilde zweite Hälfte einläutete (58.). Die Blau-Weißen schlugen nämlich prompt zurück: Frei vor Julian Wensky vollendete Philip Luca Schink "kalt wie eine Hundeschnauze" zum erneuten Ausgleich (61.). „Dann haben wir etwas Oberwasser bekommen", sah Koster, wie sein Team nun immer besser ins Spiel fand. Ihre überlegene Viertelstunde konnten die Gastgeber allerdings .nicht in Zählbares ummünzen.
So waren es die Osterwicker, die in der Schlussphase wie schon gegen die SF Merfeld ein offensives Feuerwerk abbrannten. Johannes Kasnatscheew konnte fürs Erste noch den Spielverderber spielen, gegen den Heber von Noah Eggemann nach langem Ball von Große-Puppendahl war er jedoch machtlos ( 74.). Nach dem 3:2 ließ Worms schnell die Vorentscheidung folgen. Im Strafraum wurde er von Aaron Schölling gelegt und verwandelte den fälligen Strafstoß locker lässig (77.). Der Westfalia-Spielertrainer mit den DJK-Wurzeln erzielte dann auch nach Doppelpass mit Eggemann den 5:2-Endstand ( 82.).
Bei seinem Trainerkollegen sorgte das für beste Stimmung. „Wir arbeiten weiter, aber darauf können wir aufbauen", attestierte Große-Puppendahl seiner Truppe einen couragierten Auftritt. Daran soll nun im Halbfinale gegen den anderen Gastgeber, der SG Coesfeld 06, angeknüpft werden. Dessen blau-weißer Ortsrivale bekommt es mit SW Holtwick zu tun.
| DJK Coesfeld — Westfalia Osterwick 2:5; Tore: 0:1 Simon Rotthäuser (31.), 1:1 Simon Brück (38.), 1:2 Timon Schüer (58.), 2:2 Philip Luca Schink (61.), 2:3 Noah Egge mann ( 74.), 2:4 und 2:5 Mario Worms ( 77. und 82.)