Fußball: Ein Fersensporn legt Timo Grabowsky monatelang auf Eis

Allgemeine Zeitung Von Frank Wittenberg OSTERWICK. Aus dem Fußgelenk schüttelt er mit Vorliebe die Traumpässe, doch an diesem Nachmittag beschränkte er sich auf Armarbeit: Schirm aufspannen, abspannen, aufspannen. Dick eingepackt beim fiesem Herbstwetter musste Timo Grabowsky die Beobachterrolle einnehmen - zum 13. Mal im 13. Saisonspiel. „Ich hoffe auf die Rückrunde", zuckt der Spielgestalter in Diensten von Westfalia Osterwick mit den Schultern. Seit Anfang August hat der künstler Pause. Zwangsweise.

„Am schwierigsten ist es ja, überhaupt Termine für Untersuchungen zu bekommen."
Timo Grabowsky nervt das lange Warten rund um seine Verletzung.

An die Situation kann er sich noch gut erinnern. Zweite Runde im Krombacher-Pokal, Heimspiel gegen SuS Stadtlohn. „In einer Bewegung bin ich ziemlich feste auf die Hacke aufgetreten", erzählt der 26-Jährige. Das tat weh - so weh, dass er nach 75 Minuten vom Feld musste. „Ein Schmerz, als wenn du immer wieder in einen Nagel trittst." Und doch steht der Gedanke im Vordergrund, sich irgendwie vertreten zu haben - und nach einer Woche auf den Platz zurückkehren zu können.

Die Beschwerden ließen allerdings nicht nach. Erst ein MRT gab Aufschluss: Ein Fersensporn macht dem Westfalia-Chefstrategen zu schaffen, in der Medizin als kleine dornartige Verknöcherung an der Ferse" beschrieben, verursacht durch Druck, in der Regel verbunden mit Schmerzen durch eine Entzündung des Fußgewölbes. Die Sache mit den Schmerzen kann Grahowsky nur unterschreiben. „Du kannst da auch nicht viel machen", muss er sich in Geduld üben.

„Wir pflegen uns gegenseitig."
Marcel Probst (SV Gescher) über Timo Grabowsky, seinen Büro-Kollegen bei ITM. Beide fallen schon seit Monaten wegen Verletzungen aus.

Einlagen im Schuh, zuletzt eine Stoßwellentherapie, mittlerweile hat er das Gefühl, dass Besserung eintritt. „Die ersten drei Schritte morgens sind noch unangenehm", berichtet er. ‚Ansonsten geht es mittlerweile im Alltag." Allerdings ist an Joggen noch nicht zu denken, schon gar nicht an Fußball. Und das nervt, weil Timo Grabowsky eine so lange Zwangspause kaum kennt. Einen Bänderriss und ein beschädigtes Syndesmose-band im rechten Sprunggelenk hatte er sich als A-Jugendlicher zugezogen, was ihn für vier Monate außer Gefecht gesetzt hat - jetzt aber zieht sich das noch länger. Wobei er sich bei den Spielen der Westfalia am Seitenrand in guter Gesellschaft befindet, denn Luka Patte und Leon Eggemann, die beiden Kreuzband-Patienten, hat es noch härter getroffen, weil für sie die gesamte Saison gelaufen ist. „Grabo" hingegen hegt die Hoffnung, zur Vorbereitung auf die Rückrunde im kommenden Februar wieder die Fußballschuhe schnüren zu können. „Zum Glück sind wir diesmal nur 16 Mannschaften in der Bezirksliga", sagt er. „Dadurch ist die Winterpause ein Stück länger."

So schwer ihm die Zuschauerrolle fällt, ein bisschen angenehmer wird es, wenn die Mannschaft auch ohne ihn punktet. So wie zuletzt mit dem 4:3 gegen den ASC Schöppingen und vor allem dem Last-Minute-Sieg beim SV Gescher. Für Timo Grabowsky vielleicht der wichtigste Erfolg des Halbjahres, schließlich teilt er sich im echten Leben bei ITM in Gescher ein Büro mit Marcel Probst, dem Defensivspieler des SV Gescher, der nach seinem Kreuzbanditiss ebenfalls sein Comeback zur Rückrunde anpeilt. „Und Markus Lammerding ist mein Chef, grinst „Grabo" mit Blick auf den SV-Vorsitzenden. Da musste er sich gestern im Büro garantiert keine fiesen Sprüche anhören.

Ohne „Grabo", aber trotzdem mit Erfolg: Luca Thiäner (rechts) und die Westfalia schnappten sich trotz allen Einsatzes von Rene Böing die drei Punkte im Gastspiel beim SV Gescher.
Ohne „Grabo", aber trotzdem mit Erfolg: Luca Thiäner (rechts) und die Westfalia schnappten sich trotz allen Einsatzes von Rene Böing die drei Punkte im Gastspiel beim SV Gescher.

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