Der Knipser: 21 Buden in 15 Spielen, in denen er auf dem Platz stand - die Quote von Westfalia-Spielertrainer Mario Worms darf durchaus als ordentlich bezeichnet werden.    Fotos: fw
Der Knipser: 21 Buden in 15 Spielen, in denen er auf dem Platz stand - die Quote von Westfalia-Spielertrainer Mario Worms darf durchaus als ordentlich bezeichnet werden.    Fotos: fw

Fußball: Aufsteiger Westfalia Osterwick spielt bisher eine sehr ordentliche Saison

Allgemeine Zeitung Von Frank Wittenberg OSTERWICK. Angekommen sind sie definitiv in der höheren Liga, aber zurücklehnen können sie sich längst nicht. „Irgendwie fühlt sich unsere bisherige Saison besser an als Platz neun", stellt Mario Worms mit Blick auf die Tabelle fest. „Das zeigt, wie eng es in dieser Bezirksliga zugeht." Alles ist möglich, auch wenn Westfalia Osterwick zur Halbserie klassisch zwischen Bier und Schaum steht: zehn Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, elf Punkte Rückstand auf Rang eins. Eben Mittelfeld, was für einen Aufsteiger eine ordentliche Bilanz ist. „Das Ziel bleibt der Klassenerhalt", hält Tobias Paschert die Füße schön auf dem Teppich.

Die Richtung passt, doch zu verbessern gibt es immer etwas. Zum Beispiel .die Tatsache, dass es ihnen in nur einem einzigen der 16 Spiele gelungen ist, ohne Gegentreffer zu bleiben - ausgerechnet mit dem 0:0 beim Herbstmeister SC Reken, und das an diesem Tag auch noch ohne die beiden Trainer, was Paschert und Worms gerne aufs Butterbrot bekommen. „Wir bekommen zu viele Gegentore, daran müssen wir arbeiten", setzt Mario Worms auf eine bessere Balance zwischen Offensive und Defensive. Bisher durften sie sich in schöner Regelmäßigkeit auf ihre eigene Treffsicherheit verlassen, die ihnen die 24 Punkte beschert hat. „Drittbester Sturm der Liga, das kann sich sehen lassen", sagt Worms, der mit 21 Buden selbst die Bezirksliga-Torjägerliste mit deutlichem Vorsprung anführt. „Aber wenn wir hinten weniger kassieren, ist es ja noch einfacher, zu Punkten zu kommen."

Die wichtigste Erkenntnis ist aber trotz aller Schwankungen mit Höhen und Tiefen: Sie können mithalten. „Zumal wir berücksichtigen müssen, dass es für viele unserer Spieler das erste Bezirksliga-Jahr überhaupt ist", verweist Tobias Paschert auf den Kader mit vielen jungen Kräften. „Das ist eine tolle Entwicklung."

Wirklich chancenlos seien sie bei ihren sechs Niederlagen sehr selten gewesen, ergänzt Worms. „Vielleicht beim 2:3 gegen SuS Stadtlohn, da hätten wir auch acht Gegentore kassieren können." Ansonsten bewegt sich das Team absolut auf Augenhöhe und setzt immer wieder Ausrufezeichen, wie mit dem 3:2 gegen DJk Coesfeld nach 0:2-Rückstand.

Ihr großer Vorteil ist die Beständigkeit im Kader. Nur 22 Akteure haben sie bisher eingesetzt, von denen mit Johannes Sicking, Lars Löchtefeld aus der zweiten Mannschaft und Johannes Werschmöller aus der A-Jugend drei nur als Kurzzeitkräfte ausgeholfen haben. Bleiben unter dem Strich 17 Feldspieler und zwei Keeper, mit denen sie durch die komplette Hinrunde gegangen sind. Auf die Jungs ist Verlass, und von allzu großem Verletzungspech sind sie bislang verschont geblieben - mal abgesehen von Hannes Grams, der schon seit Monaten ausfällt, und Tobias Paschert selbst, der es wegen anhaltender Beschwerden im Leistenbereich nur auf vier Einsätze gebracht hat. „Ich hoffe, dass ich zur Rückrunde wieder eine Option sein kann", sagt der 33-Jährige. „Wenn ich trotzdem an der Seite stehe, dann aber, weil jüngere Spieler mich verdrängen, wäre das jedenfalls besser." Zu üppig sei der Kader sicherlich nicht besetzt, aber so komme jeder auf reichlich Spielpraxis.

"In der Liga ist alles möglich. Mit zwei Niederlagen bist du wieder dicht an der Abstiegszone."

Und die hilft, um die Entwicklung voranzutreiben. Dafür wollen Tobias Paschert und Mario Worms arbeiten, auch in der nächsten Saison, für die sie ihr Engagement verlängert haben. Dass sie dann weiter einen Bezirksligisten trainieren, daran hegen sie keinen Zweifel - auch wenn die Sinne geschärft sind. _Gieich zu Beginn der Rückrunde geht es gegen TuS Gahlen und Concordia Flaesheim", blickt Paschert auf den Re-Start am 5. Februar. Zwei Mitaufsteiger, die auf Abstiegsplätzen stehen und möglichst deutlich hinter der 'Westfalia bleiben sollen.

Auf den Capitano ist Verlass: Lars Knipper hat nur eine Partie wegen einer Gelbsperre verpasst und ansonsten jede Minute mitgenommen.
Auf den Capitano ist Verlass: Lars Knipper hat nur eine Partie wegen einer Gelbsperre verpasst und ansonsten jede Minute mitgenommen.

Zahlen und Fakten aus der Hinrunde des Bezirksligisten Westfalia Osterwick:

►    Bilanz: 16 Spiele, 24 Punkte, 39:30 Tore, Platz neun.
►    Bester Torschütze: Der mit Abstand gefährlichste Torjäger der gesamten Bezirksliga läuft im Westfalia-Trikot auf - Mario Worms hat mit 21 mehr als die Hälfte der Osterwicker Treffer erzielt. Hinter ihm folgt Leon Eggemann mit fünf Toren.
►    Der Dauerbrenner: Ein einziger Kicker stand in jedem der 16 Spiele auf dem Feld, und das ist Youngster Niklas Boll. Jeweils nur ein Spiel verpasst haben Mario Worms, Timo Grabowsky, Florian Richters und Kapitän Lars Knipper, der mit 1350 auf die meisten Einsatzminuten kommt, gefolgt von Worms mit 1333 Minuten.
►    Kader: Bisher haben Tobias Paschert und Mario Worms 22 verschiedene Spieler eingesetzt - im Vergleich zu vielen anderen Teams ein sehr geringer Wert.
►    Torquote: Nach dem Rückzug des TuS Haltern II beträgt der Ligaschnitt in der begradigten Tabelle nur noch 1,9. Die Osterwicker liegen mit 2,44 Treffern pro Partie deutlich darüber und verfügen damit nach SC Reken und ASC Schöppingen über den drittbesten Angriff.
►    Defensive: 30 Gegentore entsprechen einen Schnitt von 1,88 pro Spiel, was nahezu exakt im Ligadurchschnitt liegt. Platz neun in dieser Wertung unter 17 Mannschaften unterstreicht das.
►    Kartenspiele: Verhältnismäßig fair ist der Aufsteiger unterwegs, der in der Hinserie lediglich 25 Gelbe Karten und einmal Gelb-Rot kassiert hat.
►    Die Besonderheit: Einen Offensiv-Durchhänger haben sie sich nur Anfang September erlaubt, als sie am vierten (0:0 bei SC Re-ken) und fünften Spieltag (0:2 gegen SF Merfeld) ohne eigenen Treffer geblieben sind. Ansonsten gilt für die Westfalia: Tore sind garantiert!

Fast 1.500 Mitglieder in mehr als 8 Sportarten - Eine Westfalia!

Mannschaften

+

Mitglieder

~

Abteilungen

+

Kurse

+