Verletzungspech: Westfalia-Spielertrainer Tobias Paschert stand in dieser Saison bisher nur 49 Minuten auf dem Platz – seine Erfahrung fehlte in kritischen Situationen. Foto: Frank Wittenberg
Verletzungspech: Westfalia-Spielertrainer Tobias Paschert stand in dieser Saison bisher nur 49 Minuten auf dem Platz – seine Erfahrung fehlte in kritischen Situationen. Foto: Frank Wittenberg

Allgemeine Zeitung von Frank Wittenberg Osterwick. Die Situation nervt in dreifacher Hinsicht. Die Corona-Zwangspause, in der auf ungewisse Zeit der Ball nicht rollen darf – schmerzhaft für jeden Sportler. „Dann schleppen wir diese Derbyniederlage gegen Turo Darfeld mit uns herum, die wir zuletzt kassiert haben“, schüttelt Tobias Paschert den Kopf. Und nicht zuletzt ist da die Zwischenbilanz, die Westfalia Osterwick nach acht Spieltagen aufzuweisen hat: 13 Punkte, satte elf Zähler hinter der Spitze, das ist gewiss nicht das, was sie sich erhofft hatten. Aber der Spielertrainer und sein Kollege Mario Worms richten den Blick voraus. „Wir wissen, woran es liegt“, sagt Paschert. „Und wir werden daran arbeiten.“

Sie haben die Qualität, auch wenn einige Spieler wegbrechen, keine Frage. Wenn es aber ausgerechnet die Routiniers sind, die nur von außen zusehen können, dann kann es auf dem Feld schwierig werden. „In einigen Spielen fehlte den jungen Leuten die Führung auf dem Feld“, verweist Tobias Paschert auf kürzere oder längere verletzungsbedingte Ausfälle von Kickern wie Timo Mevenkamp, Pascal Leipelt oder nicht zuletzt ihm selbst. Denn der fast 31-Jährige zählt zu den größten Pechvögeln der schon wieder holprigen Saison 2020/21: Zum Auftakt in Buldern musste er den Platz nach 43 Minuten wegen muskulärer Probleme verlassen. Sein Comeback in Dülmen am dritten Spieltag dauerte dann ganze sechs Minuten, bis die Oberschenkelverletzung wieder aufgebrochen ist.

Wenn der eine Teil des Trainer-Duos fehlt, lastet zwangsläufig auf dem Feld noch mehr Verantwortung auf dem anderen „Chef“. Ein Druck, den Mario Worms gar nicht so sehr an sich heranlassen will. „Ich übernehme die Last gerne“, betont der 29-Jährige, der Verständnis dafür hat, dass es nicht immer rund laufen kann bei den Osterwickern, die im Vorfeld von vielen Experten als Titelfavorit Nummer eins genannt wurden. „In dem jungen Alter, das viele unserer Spieler haben, ist es ganz normal, dass die Konstanz noch fehlt.“

Bestes Beispiel für die Unerfahrenheit: Sobald die Westfalia in dieser Saison in Rückstand lag, ging das Spiel auch verloren – das war beim 1:3 in Rödder so, beim 1:4 bei GW Nottuln und zuletzt beim 1:2 gegen Turo Darfeld. „Die Jungs wollen dann oft noch zu viel und gehen mit dem Kopf durch die Wand“, analysiert Paschert. „Gerade da müssen wir ruhiger werden.“ Es nicht zu sehr erzwingen zu wollen und dadurch die Lockerheit zu verlieren. Fast immer bleibe ja Zeit, das Ding noch zu drehen. Im Umkehrschluss heißt es aber auch: „Wenn wir selbst in Führung liegen, kommt sofort die Sicherheit“, lächelt Worms. Dann fällt es leichter, die zweifellos große Qualität abzurufen.

Zeit ist das richtige Stichwort, denn die wollen und müssen sie sich nehmen. Bei der Westfalia setzen sie bewusst auf viele Eigengewächse. Das bringt Freude, nötigt aber auch Geduld ab. Deshalb richten die beiden Trainer den Blick auch weiter voraus. „Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich jedes Spiel gewinnen“, betont Mario Worms. „Und wir wollen uns immer weiter verbessern, auch im Hinblick auf die nächste Saison.“

Jede Partie erfolgreich bestreiten, das ist das Ziel, wenn endlich wieder um Punkte gekickt werden darf. Wie weit es dann noch nach oben geht? Abwarten. „Es ist ja eher davon auszugehen, dass es ab März weiterläuft und dann die Hinserie zu Ende gespielt wird“, wagt Mario Worms einen Blick in die Glaskugel. Sein Trainerkollege geht sogar noch einen Schritt weiter: „Konsequent wäre es, ab März in die Vorbereitung einzusteigen“, sagt Paschert. „Ab April könnte die Hinrunde fortgesetzt werden.“ Mehr ist wohl nicht zu schaffen, schätzt Worms. Dann blieben also möglicherweise nur noch sieben Spiele – „da ist es natürlich kaum machbar, oben noch einmal einzugreifen.“

So oder so: Tobias Paschert hält es auf jeden Fall für möglich, dass der Meistertitel 2020/21 nach Rosendahl geht – wenn schon nicht nach Osterwick, dann zumindest nach Darfeld. „Turo wird es wohl mit Fortuna Seppenrade unter sich ausmachen“, tippt er angesichts des bisherigen Verlaufs. „Und dabei drücke ich natürlich unserem Nachbarn die Daumen.“

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