Der Gejagte: Die Konkurrenz in der Kreisliga weiß um die Qualitäten von Mario Worms – der 29-Jährige mit Oberliga-Erfahrung wird aber nur schwer zu stoppen sein. Fotos: Frank Wittenberg Foto: az
Der Gejagte: Die Konkurrenz in der Kreisliga weiß um die Qualitäten von Mario Worms – der 29-Jährige mit Oberliga-Erfahrung wird aber nur schwer zu stoppen sein. Fotos: Frank Wittenberg Foto: az

Mit zwei erfahrenen Spielertrainern will Westfalia in der Kreisliga A oben mitmischen

Allgemeine Zeitung Von Frank Wittenberg Osterwick. Der Übermut wird ihnen bisweilen zum Verhängnis. Wenn die jungen Wilden von der Leine gelassen werden, ist Spaßfußball programmiert – was aber nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen führt. „In der vergangenen Saison waren wir immer für eine Überraschung gut“, zuckt Tobias Paschert mit den Schultern. „In jeder Hinsicht.“ Positiv wie negativ. Deshalb macht es Sinn, so viel heißem Blut noch einen kühlen Kopf mehr entgegenzusetzen. Diese Erfahrung, die gute Portion Abgezocktheit, das verkörpert Mario Worms, der nun gemeinsam mit Paschert die Verantwortung bei Westfalia Osterwick trägt. 

"Das Ziel muss immer sein, um Platz eins zu spielen. Das wird kein Selbstläufer"

Mario Worms

Um es deutlich zu machen: Natürlich sind sie im Westfalia-Stadion froh über die vielen jungen Spieler, die den Laden ordentlich aufmischen. Aber sie brauchen Führung, und da gilt ab sofort: doppelt hält besser! „Mario in der Offensive, ich in der Defensive, das ergänzt sich gut“, ist sich Tobias Paschert sicher. Mit zwei Spielertrainern soll es besser laufen als in der abgebrochenen Corona-Saison, die für die Osterwicker „nur“ auf Platz sechs endete.

Verbessern wollen sie sich, vorsichtig formuliert. Wobei viele Konkurrenten in der Kreisliga A davon ausgehen, dass sich die Saison 2020/21 zur einer Rosendahler Meisterschaft zwischen Westfalia Osterwick und Turo Darfeld entwickeln dürfte. Ganz wegschieben will Mario Worms die Favoritenrolle nicht – zumindest müsse immer der eigene Anspruch sein, um Platz eins mitzuspielen: „Ich laufe ja nicht auf mit dem Ziel, Zweiter zu werden.“ Dieses Sieger-Gen will der 29-Jährige, der in den vergangenen Spielzeiten mit DJK Coesfeld und SpVgg Vreden den Titelkampf hautnah erlebt hat, auch dem Personal in Osterwick impfen. Das müsse sich in jedem Spiel bemerkbar machen – so sicher, wie auch jeder Gegner gegen die Westfalia voll motiviert sein werde.

Einen Freifahrtschein zum Meistertitel bekommen sie nicht. Zumal die Konkurrenz im oberen Drittel der A-Liga gefährlich sei. „Die beiden Coesfelder Mannschaften sind raus, aber andere Gegner haben sich gut verstärkt“, warnt Tobias Paschert. An den Nachbarn Turo Darfeld denkt er beispielsweise, aber auch an Teams wie GW Hausdülmen oder Fortuna Seppenrade, die immer sehr unbequem zu spielen seien. Auch den SuS Legden schätzt er trotz einiger Abgänge stark ein. „Auf jeden Fall wird keine Mannschaft einen lockeren Durchmarsch hinlegen“, tippt der 30-Jährige. Wo sie selbst am Ende landen, steht nicht ausschließlich im Mittelpunkt. Denn natürlich geht es vor allem darum, den jungen Kader weiterzuentwickeln. „Dabei helfen Erfolge“, weiß Mario Worms aus Erfahrung. „Dann kommt der Spaß dazu.“

"Ich schätze Turo Darfeld sehr stark ein. Wir haben uns gut verstärkt, sind aber noch in der Findungsphase. Zwei, drei weitere Mannschaften können noch mitmischen"

Tobias Paschert

Das Personal kommt derweil noch jünger daher. Mit Benjamin Raabe, der in den Betreuerstab wechselt, und Tobias Lanfers stehen zwei erfahrene Kicker nicht mehr zur Verfügung. Timo Mevenkamp, eigentlich eine Bank in der Defensive, kann nur sehr eingeschränkt trainieren und ist wohl nicht fest einzuplanen. „Johannes Sicking studiert ab Oktober“, verweist Paschert auf ein weiteres Fragezeichen. Dafür rücken erneut vier Frischlinge aus den eigenen Reihen in den vorläufigen Kader: Torwart Laurenz „Otto“ Galle, Niklas Boll und Timo Fedders kommen aus der eigenen A-Jugend, Noah Eggemann kehrt aus der U 19 von GW Nottuln zu seinem Heimatverein zurück – ein Youngster mit eingebauter Torgefahr. Sie alle, betont Paschert, werden die Zeit bekommen, die sie benötigen: „Mal sehen, wer wie schnell den Sprung schafft.“

Zwei Plätze im Team scheinen gesetzt: Die beiden Spielertrainer wollen überwiegend selbst auf dem Feld mitmischen. „Wir sind dafür noch fit genug“, sagt Tobias Paschert mit einem Augenzwinkern. Und sie werden gebraucht mit ihrer Erfahrung, mit ihrem kühlen Kopf – wobei es auch bei diesem Duo an heißem Blut gewiss nicht mangelt. 

Westfalia Osterwick

Abgänge: Tobias Lanfers, Benjamin Raabe (beide aufgehört).

Neuzugänge: Mario Worms (SpVgg. Vreden), Noah Eggemann ( GW Nottuln U 19 ), Laurenz Galle, Niklas Boll, Timo Fedders (alle eigene Jugend).

Tor: Dominik Chmieleck, Laurenz Galle, Julian Wensky.

Abwehr: Timo Fedders, Timo Mevenkamp, Tobias Paschert, Davide Recker, Johannes Sicking, Tobias Schönnebeck, Timon Schöer, Simon Werschmöller.

Mittelfeld: Niklas Boll, Hannes Grams, Jens Grole Daldrup, Lars Knipper, Pascal Leipelt, Luca Patte, Steffen Sicking, Luca Thiäner, Ulrich Wirtz.

Angriff: Leon Eggemann, Noah Eggemann, Luis Lammers, Florian Richters, Mario Worms.

Trainer: Tobias Paschert (2. Jahr) und Mario Worms (neu).

Co-Trainer: Roland Kortüm

Torwarttrainer: Tobias Smolinski.

Betreuer: Benjamin Raabe, Christian Vörding.

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