Die Ballbeschwörer: Westfalia-Kapitän Lars Knipper (links) und SG’ler Simon Rotthäuser scheinen es mit Hypnose zu versuchen, den Weg der Kugel zu beeinflussen. Foto: Frank Wittenberg
Die Ballbeschwörer: Westfalia-Kapitän Lars Knipper (links) und SG’ler Simon Rotthäuser scheinen es mit Hypnose zu versuchen, den Weg der Kugel zu beeinflussen. Foto: Frank Wittenberg

Allgemeine Zeitung von Frank Wittenberg Osterwick/Coesfeld. Hände schütteln musste er reichlich beim Wiedersehen an seiner alte Wirkungsstätte. Viele alte Bekannte traf Zoui Allali wieder: Spieler, Verantwortliche, Fans, mit denen er von 2013 bis 2015 eine tolle Zeit in Osterwick erlebt hatte, gekrönt mit dem Bezirksliga-Aufstieg. Zum zweiten Mal kehrte er nun als Gäste-Trainer ins Westfalia-Stadion zurück – und anders als im August 2015, als er mit dem SV Gescher einen fulminanten 5:2-Sieg gefeiert hatte, gab es diesmal „nur“ einen Zähler. Grundsätzlich okay, aber vom Spielverlauf her doch zu wenig, urteilte Allali, der seit dem Sommer mit Christoph Klaas für die SG Coesfeld 06 verantwortlich ist: „Im Nachhinein haben wir zwei Punkte verloren.“ 

An der Rolle des Topfavoriten, die ihnen schon vor der Saison von der Konkurrenz in die Schuhe geschoben wurde, können sie nichts ändern. Aber dass sie alle 30 Partien mit Pauken und Trompeten für sich entscheiden würden, war auch nicht zu erwarten. „Da muss man ganz locker bleiben“, zuckte Zoui Allali mit den Schultern. „Wir sind mit zwölf Punkten aus vier Spielen angereist. Da war alles, was wir hier holen, für uns Bonus.“

Ein Zähler kam heraus, drei hätten es durchaus sein können, wenn Lucas Jacobs bei seiner Großchance in der 67. Minute nicht nach oben gezielt hätte. „Vielleicht wäre ein Flachschuss die bessere Variante gewesen“, sinnierte der Trainer. Nachher sind sie immer schlauer. Westfalia-Torwart Dominik Chmieleck lenkte den Kracher des SG-Torjägers, der ansonsten gegen Johannes Sicking und Co. einen schweren Stand hatte, über die Latte und hielt sein Team im Spiel, dem tatsächlich in der 82. Minute durch Ulrich Wirtz der Ausgleich gelang. „Wir wissen, dass wir noch viel Potenzial haben, das wir ausschöpfen müssen“, erklärte Allali nach dem Spiel. „Wir sind in einem hervorragenden Prozess.“

Direkt nach dem Abpfiff bestand Gesprächsbedarf. Im Fokus stand dabei Schiedsrichter Thomas Nieswandt, der in der 50. Minute die gelbe Karte gegen den Osterwicker Tobias Schönnebeck gezogen hatte – eine Farbe, die den Coesfeldern nicht reichte, denn sie hätten die Grätsche gegen Jannis Pier gerne durchaus härter bestraft gesehen. „Vielleicht hätte es da Rot geben müssen“, wertete Allali das Foul als „von hinten gegen das Standbein“, während Nieswandt von einem „gelbwürdigen Foul, mehr aber auch nicht“ sprach. Der Schiri, der mit klarer Ansprache und einer ruhigen Ausstrahlung das Topspiel jederzeit im Griff hatte, habe es aber „gut gemacht“, erklärte auch der SG-Trainer.

Gut gemacht hat es auch sein Team über weite Strecken. Allerdings ließen sich die Osterwicker trotz des Rückstandes nicht zu sehr locken. „Wir haben weiter aus einer soliden Grundordnung gespielt“, ging Tobias Paschert nicht zu früh auf Harakiri. „Wichtig war es, die Sicherheit zu behalten.“ Die bescherte der Westfalia nach einer eher schwächeren ersten Halbzeit doch noch einen Zähler.

Was bleibt? Westfalia Osterwick kommt mit drei Siegen und zwei Unentschieden auf elf Punkte und Rang vier, die SG 06 hat trotz des Punktverlustes mit 13 Zählern den Spitzenplatz verteidigt – jetzt allerdings punktgleich mit SuS Legden. Und genau diese Legdener sind am kommenden Sonntag (15. 9.) der Gegner der Coesfelder im VR-Bank Sportpark Nord. Das nächste Spitzenspiel!

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