Schwer zu stoppen ist die Westfalia, wenn sie ins Rollen kommt: Lars Knipper (links) muss sich dem Trikottest unterziehen. Fotos: Frank Wittenberg Foto: az
Schwer zu stoppen ist die Westfalia, wenn sie ins Rollen kommt: Lars Knipper (links) muss sich dem Trikottest unterziehen. Fotos: Frank Wittenberg Foto: az

Allgemeine Zeitung. Von Frank Wittenberg Osterwick. Neu sind nur ein paar Farben. Aus der roten Asche ist grüner Kunstrasen geworden, die Haare schimmern ein bisschen grauer – „sonst hat sich hier wenig bis gar nichts geändert“, lächelt Jürgen Meier. Der Zusammenhalt, die Herzlichkeit, die gute Resonanz der Zuschauer, für den 50-Jährigen wirkt es ein bisschen wie heimkommen. „Das Verhältnis zu Westfalia Osterwick ist in der Zeit immer super geblieben“, versichert er. Deshalb freut er sich riesig auf seine zweite Amtszeit nach 2002/03. 

Gegangen ist er vor 15 Jahren mit einem Paukenschlag: Nach Platz drei in der Bezirksliga war es ausgerechnet Meier, der den Osterwickern mit seinem Treffer in der 117. Minute zum 3:2 gegen den damaligen Oberligisten SuS Stadtlohn den Sieg im Krombacher-Pokal beschert hat. Knipsen wird er allerdings nicht mehr im Westfalia-Trikot. „Das habe ich Peters Fedders beim ersten Anruf gleich gesagt“, lacht er. „Den Spielertrainer gebe ich mit 50 Jahren nicht mehr.“ Dafür verfügt er mit Tobias Paschert, der ebenso wie Roland Kortüm die Rolle des Co-Trainers übernimmt, seinen verlängerten Arm auf dem Feld.

Bitter gestaltete sich das Ende der vergangenen Saison für den Gelsenkirchener, aber genau das war der Glücksfall für die Westfalia, die sich lange vergeblich auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Engin Yavuzaslan gemacht hatte. Mit SW Wattenscheid 08 stieg Meier unglücklich aus der Landesliga ab – und eine Woche nach dem Saisonende teilte der Verein ihm mit, einen Neuanfang mit einem anderen Trainer starten zu wollen. „Für mich sehr ärgerlich, denn ich hatte im Frühjahr andere tolle Angebote abgelehnt“, erzählt er. Dann kam die Anfrage aus Osterwick – und Meier war schnell Feuer und Flamme. „Meine Frau Simone hat sofort gesagt, dass ich das machen soll, woran ich Spaß habe.“ Den wird er in Osterwick bekommen, daran hegt er keinen Zweifel.

„Drei bis vier Mannschaften werden oben mitspielen, zum Beispiel ASC Schöppingen und SuS Olfen. Wir wollen ebenfalls dabei sein."

- Jürgen Meier

Jürgen Meier, der Ende der 80er Jahre unter Peter Neururer vier Zweitliga-Spiele für den FC Schalke 04 absolviert hat und in der Oberliga bei SV Rotthausen und SW Essen als Torjäger gefürchtet war, fühlt sich gleich mit offenen Armen aufgenommen bei seinem neuen und alten Club. „Schon der Trainingsauftakt war toll, auch die Zuschauerzahl beim Pokalspiel gegen Ottenstein trotz der Urlaubszeit“, schwärmt er. Auf einige alte Weggefährten ist er getroffen, wie Peters Fedders, einst Spieler unter ihm und nun Westfalia-Geschäftsführer. Oder Christian Vörding, vor 16 Jahren Betreuer des Teams. „Bei seinem Abschiedsspiel vor einigen Jahren war ich noch in Osterwick“, lächelt Meier. Und nun hat er den guten Vörding prompt als Betreuer reaktiviert.

Er fühlt sich pudelwohl in Osterwick. Und er weiß eine tolle Unterstützung an seiner Seite: Roland Kortüm fungiert weiter als Co-Trainer, und in diese Verantwortung haben sie auch den langjährigen „Capitano“ Tobias Paschert befördert. „Sie werden eng eingebunden“, kündigt der Cheftrainer an – gleiches gilt für Tobias Smolinski, der ebenfalls schon im Westfalia-Kasten stand und nun als Torwarttrainer für Florian Prause und Julian Medding zurückgekehrt ist. „Und er steht als Backup zur Verfügung, wenn mal ein Torwart ausfällt.“

Das Comeback in Osterwick macht ihm richtig Freude. Damals tanzte er nur ein Jahr in Osterwick, aber auseinandergegangen sind sie nicht im Streit, ganz im Gegenteil. „Ich hatte die Möglichkeit, als Spielertrainer bei meinem Jugendverein Eintracht Gelsenkirchen einzusteigen“, erklärt Jürgen Meier. Praktisch vor der Haustür und mit alten Kumpels. Es folgte die Trainerstationen beim TuS Hordel in der Bezirks- und Verbandsliga. Mit Arminia Sodingen (2010-2012) ist er in die Bezirksliga aufgestiegen, anschließend war er beim Bezirksligisten BV Herne-Süd und zuletzt beim Landesligisten SW Wattenscheid 08 tätig.

Jetzt wieder Osterwick. Ein paar Dinge haben sich geändert. Tochter Melina, damals Grundschülerin und zarte acht Jahre jung, ist mittlerweile eine 24-jährige Polizistin. Und besagter Kunstrasen sowie die leicht angegrauten Haare. Geblieben ist aber das Feuer. „ich möchte die Mannschaft weiterentwickeln“, sagt Meier. „Und wir wollen ganz oben mitspielen.“ 7 nächste Folge am Samstag: über die Mannschaft, die mit großem Zusammenhalt die Neuauflage der Operation Klassenerhalt bestehen will.

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