Ein starkes Duo: Westfalia-Spielertrainer Engin Yavuzaslan und seine Tochter Tanem. Foto: Frank Wittenberg
Ein starkes Duo: Westfalia-Spielertrainer Engin Yavuzaslan und seine Tochter Tanem. Foto: Frank Wittenberg

Fußball: Engin Yavuzaslan feiert nur vier Wochen nach schwerer Fußverletzung sein Comeback

Allgemeine Zeitung (fw) Osterwick. Der Kämpfer war müde. Lange nach Spielschluss schleppte sich Engin Yavuzaslan vom Rasen, begleitet von seinem ganzen Stolz, der siebenjährigen Tanem. Der Fuß schmerzte höllisch, aber das hatte der Westfalia-Spielertrainer zuvor ausgeblendet. „Es war richtig und wichtig, selbst zu spielen“, versicherte er. Um die Titelträume in Osterwick zu wahren, lieferte er ein Blitz-Comeback gegen Tabellenführer Adler Buldern. „Ob es ohne mich besser gelaufen wäre, müssen andere beurteilen“, so der 36-Jährige nach dem 2:2 im Spitzenspiel der A-Liga. „Aber die Mannschaft braucht jemanden, der auf dem Platz die Anweisungen gibt.“

Exakt vier Wochen zuvor hatte sich Yavuzaslan im Derby gegen Turo Darfeld im Zweikampf am rechten Knöchel verletzt. Die bittere Diagnose: rechter Knöchel angebrochen, Knochenabsplitterung am Sprunggelenk, Kapsel beschädigt, Innenband gerissen. Am Sonntag kehrte er bereits auf den Platz zurück. „Sicherlich vier Wochen zu früh“, gibt er zu. „Aber ich habe das mit meinem Trainerstab besprochen.“ Vor allem der Auftritt eine Woche zuvor beim 1:1 in Billerbeck, als die Osterwicker seltsam verhalten agiert hatten, bewegte ihn dazu, das Risiko einzugehen.

76 Minuten bewies sich Engin Yavuzaslan als Denker und Lenker im Westfalia-Spiel, als Antreiber und Leader. Sicherlich nicht fehlerfrei wie vor dem 0:1, aber wichtig als Persönlichkeit. Dann musste er seinen Arbeitsplatz hinter die Bande verlegen. „Ärgerlich, denn ich wollte gerade raus, weil die Schmerzen schlimmer wurden“, schüttelt er den Kopf. Tobias „Bomber“ Lanfers stand bereit, dann unterband Yavuzaslan einen Konter mit einem Foul an Jan Humberg. „Das musste ich machen“, zuckt er mit den Schultern. Diskussionen gab es keine, als der gute Schiedsrichter Celal Gürbüz die gelb-rote Karte zog.

Von der Bande versuchte der Trainer weiterhin, das Spiel seiner Jungs zu dirigieren, auch wenn immer mehr die Stimme versagte und er Co-Trainer Thomas Blakert als Simultanübersetzer einspannen musste. Die 2:1-Führung, mit der die Osterwicker den Rückstand auf einen mickrigen Zähler verkürzt hätten, brachten sie dennoch nicht über die Zeit. „Ich glaube nicht, dass es etwas mit der Unterzahl zu tun hatte“, urteilt Yavuzaslan. „Buldern hat ja nicht gedrückt oder uns an die Wand gespielt.“ Aber der Tabellenführer bekam noch seinen Standard, den Freistoß von der rechten Seite, der durch den Strafraum segelte und von Omar Mustapha per Kopf vollendet wurde. „Das hat nichts damit zu tun, dass Buldern einen Mann mehr auf dem Feld hatte“, versichert der Trainer. „Das müssen wir besser verteidigen.“

Das größere Problem war die erste Halbzeit, in der die Westfalia kaum Akzente setzte und oft nur hinterherlief. „Dafür habe ich kein Verständnis“, sagt der 36-Jährige. „Einige meiner Spieler waren so eingedreht, dass ich mich gewundert habe, wie sie den Weg in die Kabine gefunden haben.“ Dort fand der Chef klare Worte – und rüttelte sein Team derartig auf, dass es den Spitzenreiter im zweiten Durchgang nahezu an die Wand spielte. Tore, Emotionen, alles drin. „Heute haben die beiden besten Mannschaften der Liga gegeneinander gespielt.“

Was geht jetzt noch? Vier Punkte Rückstand sind es geblieben, die Spiele werden weniger – nur noch sechs stehen auf dem Plan. „Es wird schwieriger, aber noch ist alles drin“, gibt sich Engin Yavuzaslan kämpferisch. Bei Borussia Darup soll die Jagd am 23. April fortgesetzt werden. Vorher steht eine Osterpause an – „und das kommt meinem Fuß sehr entgegen.“

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