Volltreffer: Nach dem verwandelten Foulelfmeter lässt Engin Yavuzaslan seinen Emotionen freien Lauf.	Fotos: Ulrich Hörnemann
Volltreffer: Nach dem verwandelten Foulelfmeter lässt Engin Yavuzaslan seinen Emotionen freien Lauf. Fotos: Ulrich Hörnemann

Kreisliga A: Westfalia Osterwick denkt bereits an das Topspiel gegen den Ortsrivalen Turo Darfeld

Allgemeine Zeitung -uh. OSTERWICK. Der Mann ist Perfektionist durch und durch. Da hatten seine Kadetten ihre Pflichtaufgabe beim Neuling SuS Hochmoor souverän mit 4:0 gewonnen. Doch Engin Yavuzaslan stauchte seine Spieler noch auf dem Rasen zusammen. Mit Händen und Füßen redete er und warf seinem Personal „Standfußball" vor.

„Nach dem 4:0 waren mir einige Spieler viel zu arrogant. Das geht nicht. Das darf nicht noch mal passieren", wetterte der Trainer von Westfalia Osterwick, der sich nach knapp einer Stunde wegen fortwährender Adduktorenprobleme ausgewechselt hatte, „ wir kriegen in dieser Klasse nichts geschenkt, daher können wir uns diese lasche Gangart überhaupt nicht leisten." Denn gegen einen härteren Gegner, Turo Darfeld beispielsweise, aktueller Spitzenreiter und nächster Gegner am Sonntag (11.9.), könnte so ein Auftreten böse Folgen haben.

 

Aber er wollte nicht nur meckern und mosern. „Gegen einen erwartet starken Aufsteiger haben wir kühlen Kopf bewahrt, sind nicht fickrig geworden und haben ruhig auf unsere Chance gelauert." Ja, sie bewiesen Geduld und wurden belohnt. „Wir haben großen Aufwand betrieben gegen eine Mannschaft, die mit einer Achter-Kette in der eigenen Hälfte stand." Zwei Akteure bekamen von ihm ein Extra-Lob: Jan Kröger, der Doppel-Torschütze, und Frank „Bomber" Lanvers. „Sie sind die dreckigen Meter gegangen", verteilte der Coach zwei Fleißkärtchen, „beide haben eine ordentliche Partie gezeigt." Ein Kompliment hielt er auch für die Hausherren bereit. „Sie sind besser, als es ihr Tabellenstand ausdrückt", verkündete Engin Yavuzaslan, „sie werden noch ihre Punkte holen." Da ist ei sich ganz sicher. „Wenn der Knoten platzt, dann platzt er richtig."

Rutschpartie am Seitenrand: Marius Vogt (links), Abwehrmann aus Hochmoor, und Timo Mevenkamp (rechts), Antreiber aus Osterwick, liefern sich auf der Außenbahn beinharte Zweikämpfe. Sie schenken sich nichts und kämpfen verbissen um den Ball.

Sekunden später dachte Yavuzaslan schon an das Rosendahler Derby am kommenden Wochenende (11.9.). „Turo Darfeld war von Anfang an mein Geheimfavorit", erzählte er, „ich kenn' diese Truppe, wir haben beim Seifer-Cup gegen sie gespielt. Das wird schwer!" Doch er vertraut seinen Jungs. Dass sie's können, haben sie wieder eindrucksvoll in Hochmoor bewiesen. Dass sie mit dem nötigen Ernst dem Spitzenspiel entgegenfiebern, davon ist auszugehen. Zumal sie im März 2015, auf eigenem Kunstrasen, von einem damals wie entfesselt auftrumpfenden Turo-Team schon mal bitter abgewatscht wurden. 6:3 war der Endstand! Davon reden sie in Darfeld noch heute, während sie in Osterwick diese Pleite rigoros aus ihrem Gedächtnis gestrichen haben.


ZITATE

„Der Rückpass war der Killer für Hochmoor. Denn bis dahin hatte die Abwehr sehr gut gestanden."
Kalle Köning, Ex-Keeper von Westfalia Osterwick, dachte an die Szene, die zum Elfmeter führte
„Garne is over! Das Spiel ist gelaufen."
Engin Yavuzaslan, Trainer von Osterwick, hakte das Spiel nach dem 3:0 seiner Mannschaft ab
„Kopf hoch, Jungs! Wir müssen jetzt dagegenhalten."
Frank Averesch, Coach vom SuS Hochmoor, munterte sein Team nach dem 0:4-Rückstand auf
„Ich glaub', der Zeh ist gebrochen. Da geht jetzt nix mehr."
Florian Richters, Angreifer aus Hochmoor, befürchtete schon das Schlimmste. Doch der Zeh musste in den Christophoros-Kliniken „nur" eingerenkt werden

Ausgebremst: Tobias „Bomber" Lanvers (vorn) wird vom Hochmooraner Stephan Gerotzke vom Ball getrennt.

 

Zwei Nackenschläge zur falschen Zeit

Kreisliga A: SuS Hochmoor hadert mit den dummen Gegentoren / Trainer Frank Averesch bleibt ganz cool


HOCHMOOR (uh). Vier Spiele, vier Niederlagen. Frank Averesch lässt sich nicht verrückt machen. „Da müssen wir jetzt durch", sagte er, ohne groß zu klagen, „ich geh' vorweg." Unglücklich seien die vier Gegentreffer gefallen. „Mit dem Elfmeter", so Averesch, „das war Pech."

Nach zu kurzem Rückpass von Marvin Rosing krachte Schlussmann Jan Moschner mit Jan Kröger zusammen. „Zu langsam, unser Keeper", scherzte Abwehrchef Andreas Kersten. Moschner, der Pechvogel, traf die Kugel und leider auch den Gegenspieler, der zu Fall kam. Elfmeter! O-Ton- Moschner: „Den kann man geben." Engin Yavuzaslan hämmerte den Ball so feste aufs Tor, dass selbst Manuel Neuer die Fäuste weggeflogen wären. „Das 0:l war komplett unnötig. Und dem 0:2 ging eine Abseitsstellung von Daniel Richter voraus", stellte der Trainer des Klassen-Neulings SuS Hochmoor fest,  „aber kein Vorwurf an Schiri Eugen Scholle, der ansonsten ordentlich gepfiffen hat." Mit einer Maßflanke bediente Richter den frei stehenden Kröger, der den zuvor knappen Vorsprung kurz vor der Pause auf eine beruhigende 2:0-Führung ausdehnte.

Frank Averesch ärgerte sich über diese beiden Nackenschläge. „Es hat nicht viel gefehlt", erklärte er, „und wir wären mit einem 0:0 in die zweite Halbzeit gestartet." Nachdem der Gegner gleich nach dem Seitenwechsel in rascher Folge das 3:0 durch Jan Kröger und das 4:0 durch Timo Mevenkamp, als Jan Moschner unglücklich weggerutscht war, draufgepackt hatte, war auch Averesch klar, dass es bis zum Abpfiff bloß noch um Schadensbegrenzung ging.

Schon bei seiner Pausenansprache hatte er Ruhe und Vorsicht angemahnt, wie Jan Moschner berichtete: „Die Anweisung vom Trainer war eindeutig: Wir dürfen nicht aufmachenl." Weil er wohl befürchtete, dass seine Kadetten dann gnadenlos ausgekontert würden. Deshalb blieben 'die Hausherren ihrer defensiven Grundordnung treu. Da die Gäste, bei denen Engin Yavuzaslan in der 58. Minute vom Rasen gestiefelt war, fortan die Konsequenz im Abschluss vermissen ließen, ist ein mögliches Schützenfest ausgeblieben. Auch dank Jan Moschner, der wie eine Eins, getreu der Rückennummer, in seiner Bude stand und mit schönen Paraden weitere Einschläge verhinderte.

Das klare 0:4 steckte Frank Averesch hinterher locker weg. „Wir haben das Möglichste versucht und gegen eine starke Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern verloren", zog er Bilanz, „durch Dennis Rensing hatten wir in der ersten Hälfte zwei Möglichkeiten, doch gegen diese Osterwicker Mannschaft haben wir verdient verloren, wenn auch etwas zu hoch."

Deshalb bereitete ihm das Ergebnis deutlich weniger Sorge als, der frühe Ausfall von Florian Richters. In der 15. Minute war er mit Physiotherapeutin Sophia Driemer vom Feld gehumpelt. Seine Vorabdiagnose: „Ein Zeh ist durch." Jener Zeh neben dem „dicken Onkel", am rechten Schussbein, sendete heftige Schmerzsignale. Richters konnte nicht mehr rund laufen. „Wenn ,Flo' länger ausfallen sollte", so Averesch, „wäre das ein harter Schlag." Auf seinen torgefährlichsten Angreifer, der im Sommer auch beim Ex-Bezirksligisten Westfalia Osterwick auf dem Zettel stand, kann er kaum verzichten. In den Christophoros-Kliniken in Coesfeld wurde der lädierte Zeh wieder eingerenkt. Vier Wochen Pause drohen. Oha.

Hoch und weit: Malte Elkemann (oben), Außenverteidiger aus Hochmoor, überspringt den Osterwicker Benny Raabe (unten).

Fast 1.500 Mitglieder in mehr als 8 Sportarten - Eine Westfalia!

Mannschaften

+

Mitglieder

~

Abteilungen

+

Kurse

+