Zu diesem Zeitpunkt war der Favorit noch auf Kurs: René Böing überwindet Westfalia-Torwart Florian Prause zum 1:2. Foto: az
Zu diesem Zeitpunkt war der Favorit noch auf Kurs: René Böing überwindet Westfalia-Torwart Florian Prause zum 1:2. Foto: az

Fußball: Westfalia wirft SV Gescher mit 4:3 aus dem Pokal / Daniel Richter schnürt einen Viererpack

Allgemeine Zeitung Frank Wittenberg Osterwick/Gescher. Gewöhnlich hilft ein Doktor ja bei Schmerzen. Dieser aber verabreichte dem Defensiv-Patienten SV Gescher gleich vier bittere Pillen, die nicht dazu beitrugen, die aktuellen Beschwerden zu lindern: Daniel Richter, Spitzname „Doktor“, deckte die Schwächen des Bezirksligisten schonungslos auf und dürfte bei Frank Schulz für Nackenschmerzen vom vielen Kopfschütteln gesorgt haben. „Der Gegner war galliger und hat völlig verdient gewonnen“, musste der SV-Trainer anerkennen, dass Westfalia Osterwick schlicht besser war – und zurecht mit dem 4:3-Erfolg in die zweite Pokalrunde eingezogen ist.

84 Minuten hatte Engin Yavuzaslan auf dem Feld die Fäden gezogen, dann machte er Platz für Davide Recker und gab an der Seitenlinie Vollgas – so lange, bis der Sieg gegen den klassenhöheren Gegner in trockenen Tüchern war. Trotzdem war der Westfalia-Spielertrainer nicht zu müde, ein Kompliment nach dem anderen an seine Jungs abzufeuern. „Ich weiß nur nicht, warum wir es so unnötig spannend machen“, monierte er die individuellen Fehler, die sein Personal gleich drei Mal in Rückstand brachten. Aber die Osterwicker kamen immer wieder zurück, drehten das Spiel und gingen als Sieger vom Platz. „Wir waren deutlich besser“, betonte Yavuzaslan. „Von Gescher habe ich bis auf die drei Tore durch unsere Fehler nicht viel gesehen.“

Schon die Anfangsphase ließ erahnen, dass die vielen Zuschauer sich auf ein Spektakel einstellen durften. Stefan Ostendarp besorgte das frühe 1:0 für Gescher (4.), das Daniel Richter postwendend mit dem Ausgleich beantwortete. Nach Vorarbeit des Ex-Osterwicker Niklas Segbers brachte René Böing die Gäste erneut in Führung (15.), aber sieben Minuten später war wieder Daniel Richter zur Stelle und markierte das 2:2. Die Vorarbeit hatte Luis Lammers geleistet – einer der jungen Wilden, die Engin Yavuzaslan richtig Spaß machen. „Luis und Lars Knipper spielen hier von der ersten Minute an wie erfahrene Hasen“, staunte er. „Das sind Rohdiamanten, genau wie Nils Borgert.“

Obwohl die Westfalia aktiver und ballsicherer war, ging der SV Gescher mit einer Führung in die Pause: Neuzugang André Wellermann erzielte in der 44. Minute nach einem feinen Konter über Marco und Stefan Ostendarp das 2:3. „Nach vorne hin haben wir ja gut gespielt“, stellte Frank Schulz fest. „Aber es darf nicht sein, dass drei Tore gegen einen A-Kreisligisten nicht reichen.“ Wie schon in den Spielen beim Sparkassen-Cup sei das Defensivverhalten viel zu brav gewesen. „Wir verschieben nur im lockeren Trab“, so Schulz. „Wir müssen dringend am Zweikampfverhalten arbeiten.“

Eben diese Schwächen deckte der „Doktor“ nach der Pause auf. Erst nutzte Richter nach einem Yavuzaslan-Freistoß einen Fehler von SV-Torwart Alexander Trogemann zum 3:3 (55.), dann profitierte er vom kollektiven Tiefschlaf der SV-Deckung nach einer schnell ausgeführten Ecke von Timo Mevenkamp und köpfte das 4:3 (66.). Dabei blieb es, und Engin Yavuzaslan wusste genau, warum: „Ich habe einfach eine geile Truppe – und einen Daniel Ibrahimovic.“

Westfalia Osterwick – SV Gescher 4:3; Tore: 0:1 Stefan Ostendarp (4.), 1:1 Daniel Richter (6.), 1:2 René Böing (15.), 2:2 Daniel Richter (22.), 2:3 André Wellermann (44.), 3:3 und 4:3 Daniel Richter (55., 66.).

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