Mit einer gezerrten Wade dirigiert der Spielertrainer sein Orchester vom Seitenrand

Foto: azAllgemeine Zeitung -uh- Osterwick. Der Chef stand am Seitenrand und dirigierte. Auch ohne Taktstock holte er alles aus seinem elfköpfiges Orchester heraus. Seine Jungs spielten so gut, insbesondere nach der Pause, dass der Gastgeber SG Coesfeld 06 der Musik hinterher lief.

Nach dem Schlusspfiff platzte Zoui Allali vor Stolz. „Das war eine großartige Leistung", lobte der Trainer von Westfalia Osterwick seine Zuckertruppe. „Ein Riesen-Kompliment! Was die Mannschaft hier und heute gezeigt hat, ist allererste Sahne." Er war hin und weg. Mit einer gezerrten Wade hatte Zoui Allali, Denker und Lenker im Mittelfeld, schweren Herzens auf einen Einsatz verzichtet. „Das schafft ihr auch ohne mich", hatte er seinem Personal in der Kabine noch Mut gemacht. Mit seinen jungen Wilden war Allali volles Risiko gegangen. „Wir reden nicht nur über unsere Nachwuchstalente, wir wollen sie auch sehen", sagte er und fragte sich: „Können sie auch schwimmen, wenn wir sie ins kalte Wasser werfen?" Dann lieferte er die Antwort gleich hinterher: „Sie können es! Sie haben sich frei geschwommen." Und wie!

Nach dem 2:1-Sieg waren die Osterwicker außer Rand und Band. Jan-Simon Wilmer, Spitzname „Janni", war der Einpeitscher. Auf sein Kommando hin tanzten die Kollegen auf dem Coesfelder Kunstrasen, während Zoui Allali die Freudengesänge seiner Spielschar mit einem breitem Lächeln verfolgte.

„In der vergangenen Saison haben wir die engen Spiele noch verloren", dachte er in diesem für ihn so freudigen Moment an die Niederlagen, die ihnen den Wiederaufstieg in die Bezirksliga gekostet hatten, „die Mannschaft ist jetzt reifer und gefestigter. Sie lässt sich nicht mehr so rasch aus der Bahn werfen." Den 0:1-Rückstand zu Beginn der zweiten Hälfte, als Jörg Paas, das „Kopfball-Ungeheuer", zugeschlagen hatte, steckten die Osterwicker weg. Ob er da nicht nervös geworden sei? „Nein", verkündete Zoui Allali, „ich hatte volles Vertrauen in meine Spieler." Allerdings wusste auch er, dass es weit schwieriger geworden wäre, wenn Paas einige Sekunden später mit einem weiteren Kopfball, der nur den Querbalken touchierte, das 2:0 für die SG 06 drauf gepackt hätte.

Aber dann schlug der Herausforderer eiskalt zurück. Pascal Leipelt und Niklas Segbers bewiesen ihre Torjäger-Qualitäten und sorgten für einen verdienten Erfolg.

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