SW Holtwcik - Westfalia Osterwick erstmals in der Bezirksliga
Allgemeine Zeitung Von Frank Wittenberg ROSENDAHL. Seit genau 100 Jahren gibt es den Sportverein in Osterwick, nur drei Jahre jünger kommen die Holtwicker daher - dieses Ding am Sonntag hat es aber noch nie gegeben. Schwarz-Weiß gegen Westfalia, das ewig prickefnde Rosendahler Derby, steigt zum ersten Mal überhaupt in der Bezirksliga! Die Trainer bleiben dennoch betont gelassen. „Viel wichtiger als das Ergebnis ist mir, dass wir eine vernünftige Leistung bringen", sagt Oliver Wieck. Und sein Westfalia-Kollege Tobias Paschert muss erst gar nicht den Rechenschieber bemühen. „Natürlich ist das ein besonderes Spiel", zuckt er mit den Schultern. „Aber auch da gibt es nur drei Punkte."
Noch größer wäre die Vorfreude, würde sich die personelle Situation in Osterwick nicht so kompliziert gestalten. „Der Kader ist ohnehin nicht zu üppig, aber jetzt wird die Liste der Ausfälle immer länger", schüttelt der Spielertrainer den Kopf. In den Reigen der Langzeitverletzten Hannes Grams, Luka Patte, Luca Thiäner und Timo Grabowsky rutscht nun auch Leon Eggemann, der sich gegen Südlohn entgegen erster Befürchtungen wohl keinen Kreuzbandriss, aber allemal eine Bänderverletzung im knie zugezogen hat, die ihn vorerst auf Eis legen wird. Zudem stehen am Sonntag auch Uli Wirtz und _Lebensversicherung" Mario Worms nicht zur Verfügung. Hinter Simon Rotthäuser steht ein dickes Fragezeichen. „Das sind dann acht Ausfälle", rechnet Paschert vor. „Bei einem 18er-Kader keine gute Zahl." So wird wohl Timo Mevenkamp, schon für das Südlohn-Spiel reaktiviert, erneut aushelfen müssen. Steffen Sicking habe seine Aufgabe nach seiner Einwechslung sehr gut gelöst, auch Luis Lammers werde nach seinem Comeback nun nach zwangsläufig mehr Spielanteile bekommen.
Einen prominenten Ausfall müssen die Holtwicker ebenfalls verkraften, und zwar am Seitenrand: Oliver Wieck wird das Derby aus privaten Gründen verpassen und das Kommando an seinen Co-Trainer Michael Schüpmann übergeben. Ob mit ihm an der Seite oder nicht, für Wieck ist die Aufgabenstellung eindeutig: „Wir müssen ganz anders auftreten als zuletzt in Stadtlohn." Eine Niederlage bei diesem Gegner sei ja grundsätzlich kein Problem „aber an diesem Tag hatte ich den Eindruck, dass der ein oder andere Spieler überhaupt nicht auf dem Platz war." Dieses 0:5 sei ein deutlicher Fingerzeig gewesen, aus dem kein Trend werden dürfe. „Im Derby werden wir eine komplett andere Mannschaft sehen", zeigt er sich überzeugt. Wichtig sei, dass Maurice Thentie als Stabilisator in der Abwehr und Moritz Wagner als Topscorer der vergangenen Saison nach ihren Verletzungen Schritt für Schritt zu alter Form finden.
Grundsätzlich gilt: heißes Wetter, heißes Spiel, viele Zuschauer. „Das wird interessant", versichert Oliver Wieck. Wobei Tobias Paschert seine Westfalia angesichts der Personallage ein Stück weit in der Außenseiterrolle sieht. „Der Sieg gegen Südlohn war wichtig, weil wir jetzt mit sieben Punkten aus vier Spielen im Soll sind". betont er. „Wir verspüren in Holtwick nicht den großen Druck.-
| Anstoß: Sonntag, 15 Uhr, Sportplatz Holtwick (Rasen).
Rosendahler Derby
Noch nie hat es das Duell zwischen SW Holtwick und Westfalia Osterwick in der Bezirksliga gegeben. In den beiden Spielzeiten 1952/53 und 1973/74, in denen die Holtwicker in dieser Liga unterwegs waren, kickte die Westfalia „nur" in der Kreisklasse. Später ballerten sich die Osterwicker bis rauf in die Landesliga, trafen dabei aber nicht auf den Ortsrivalen. Beim 1. Rosendahler Provinzial-Cup in der Sommervorbereitung trennten sich die beiden Teams mit einem 0:0-Unentschieden. Das letzte Duell um Punkte ion der A-Liga ging in der Saison 2021/22 durch ein Tor von Andreas Schulenkorf an SW Holtwick. Übrigens: Das letzte Rosendahler Derby in der Bezirksliga fand am 18. Mai 2008 in Darfeld statt - damals traf Daniel Richter zum 1:0 für die Westfalia, was zugleich den Abstieg der Turo-Fußballer besiegelte.